Sonntag, 8. Dezember 2024

44. Todestag John Lennon

 Manches im Leben vergisst man nicht. So auch ich. Ich war 15, ging auf die Otto Hahn Gesamtschule und einmal in der Woche zum Nachhilfeunterricht zu einer jungen Frau. Wie sie heisst, weiss ich nich mehr. Wie ich mochte sie die Beatles und hatte viele Platten von ihnen. Neben dem Unterricht haben wir deren Musik gehört und Tee getrunken.


Dann kam der


8. Dezember 1980


Ich kam aus der Schule. Das Radio war an. Als die Nachrichten kamen, berichtete der Sprecher 


John Lennon ist tot. Er wurde in New York auf offener Straße erschossen, als er das Haus verließ indem er wohnte


Für mich brach eine Welt zusammen. Ich war an diesem Tage nich mehr ansprechbar. Heulte nur noch. Aß und trank nichts. 


Sein Mörder ist immer noch im Gefängnis und wird es bis zu seinem Tod auch bleiben.


John Lennon wird mir immer im Gedächtnis bleiben. Er und seine Musik.


Meine damalige Nachhilfelehrerin ist hoffentlich gesund und munter, genießt ihren Ruhestand und denkt heute wie ich an John Lennon.

Samstag, 7. Dezember 2024

Weihnachten

 Warum war ich noch mal hier???


Hab mich ja sozusagen beschwert, das man Weihnachtsgeschichten nicht 2 Monate vor Weihnachten schreibt, sondern früher, z.b. im Sommer. Vorhin lag ich im Bett und mir fiel dazu etwas ein, das möchte ich Euch vorlesen. Hat auch mit einer Geschichte von Erich Kästner zu tun, die im Sommer geschrieben wurde.

Ich liege da so im Bett und mir fiel plötzlich ein, was passieren würde, wenn irgendwann eines schönen Sommertages unsere liebe Frau Linke reinkommen würde, während wir über aktuelle Bücher reden und uns fragt, wie es denn dieses Jahr mit der Weihnachtsfeier aussieht? Wollt ihr nicht was schreiben und vorlesen?? Jetzt? würde ich sie fragen?? Und ihr gedanklich wohl einen Vogel zeigen (Sorry Frau Linke).


Nach der Literaturgruppe. Ich sitze zu Hause an meinem PC und überlege was ich schreiben könnte. Is eben nicht so einfach. Aber habe ja massig Zeit denke ich. Ich hebe meine Hände in die Luft und schreie, so was bescheuertes!!!!!!
Wer denkt sich sowas nur aus???????

Mir fällt eine Geschichte von Erich Kästner ein, die genau das zum Thema hat.
Na, Ich versuche mal mein Glück. Mal schauen, was daraus wird und ob es Euch gefällt:


Sommer

Es ist ziemlich heiß. Schon seit Wochen. Von mir wird verlangt eine Weihnachtsgeschichte zu schreiben. Wieso habe ich mich darauf eingelassen? Wo finde ich überhaupt die Inspiration dazu?? Wo ich so schwitze. In meinem Lieblingscafe bestimmt nicht. Ortswechsel?? Gute Idee. Nur wohin? Am besten in die Berge. Deggendorf fällt mir ein. Da war ich ganz früher mit Eltern und Geschwister im Urlaub. Ich geh ins Internet und suche mir die passende Bahnverbindung heraus. Passenderweise habe ich gerade Urlaub. Noch 3 Wochen, sollte reichen. Ich suche mir auch eine passende Pension heraus und buche meinen Urlaub. Am nächsten Tag erzähle ich alles im Treff der Literaturgruppe. Sie sind begeistert.

Am Freitag begleiten sie mich nach dem Frühstück zum Bahnhof. Ich solle ja nicht ohne Geschichte wieder kommen, sagt Eva noch zu mir. Ich grinse. Mal schauen, sage ich. Der Zug steht schon am Gleis, ich verabschiede mich von allen und steige ein. Suche und finde einen schönen Platz in Fahrtrichtung. Nach einem Blick auf die Uhr geht es bald los. Nach 7 Stunden Bahnfahrt stehe ich am Bahnhof Deggendorf mit meinem Gepäck. Hier ist es noch heißer als in Hamburg, denke ich. Ich bin so was von blöd. Ich verlasse den Bahnhof und mache mich auf dem Weg zur Pension. In 15 Minuten Fußweg bin ich da. Und bin auch schnell auf meinem Zimmer. Ich dusche erstmal kalt und setze mich danach auf den Balkon und geniesse den Ausblick. Aus dem nahen Supermarkt hole ich mir was kaltes zu trinken und setze mich wieder auf den Balkon. Ein schöner Anblick, den ich sehr geniesse. Ich schicke meiner Literaturgruppe ein paar Fotos von meiner Aussicht um sie neidisch zu machen.
Nachdem ich mein Glas leer getrunken habe, mache ich mich auf um den Ort zu erkunden. War ja lange nicht mehr hier. Ich finde ein nettes Restaurant in dem ich zu Abend esse. Es schmeckt mir. Die Bedienungen sind nett. Ich komme garantiert wieder. Gehe anschließend zurück zu meiner Pension und ich auf mein Zimmer. Setze mich auf den Balkon.

Warum bin ich noch mal hier???

Da war doch was. Ich genieße die Stille und den Abend. Gehe müde ins Bett und schlafe gleich ein.

Am nächsten Tag werde ich durch die Sonne geweckt.  Wird also nicht kälter heute. Ab unter die Dusche und dann unten in der Pension frühstücken. Ich hole mir eine Decke aus meinem Zimmer, meine Tasche und was zu trinken und gehe zum nahegelegenen See, suche mir einen schönen schattigen Platz. Hier läßt es sich aushalten murmele ich vor mir hin.

Warum war ich noch mal hier???

Fällt mir irgendwie nicht ein. Ich lege mich zurück, schließe die Augen und geniesse die Stille um mich herum.
Traumhaft, hier bleibe ich. Mittagszeit. Ich spüre Hunger. Ich packe meine Sachen zusammen, gehe in die Stadt zum Restaurant, das ich gestern abend schon besucht habe. Da kann man sogar draußen essen. Hurra. Ich finde ein schattiges Plätzchen. Die Bedienung kommt sofort und bringt mir die Speisekarte. Ich finde was schönes und bestelle. Dazu eine kalte Cola. Das Essen kommt zügig und ich esse mit großem Appetit. Danach überlege ich wie ich den Nachmittag verbringe. Ich gehe in Ruhe durch die Strassen, entdecke eine Buchhandlung, die ich sofort betrete. Selbstredend. Sieht wirklich einladend aus. Ich gucke mich um, stöbere auf den Tischen und den Regalen. Schaue mir die Neuvorstellungen an. In der Kinderbuchabteilung fällt bei mir der Groschen

Warum war ich noch mal hier???

Im Regal sehe ich die Ausgaben von Erich Kästner stehen und da fällt es mir wieder ein.

Ich soll nicht ohne eine Weihnachtsgeschichte nach Hause kommen.  Kein Problem. Wenn mir nix einfällt, bleibe ich einfach hier. Ätsch!

In der Buchhandlung suche ich mir ein schönes Notizbuch und einen Kugelschreiber aus und gehe mir erstmal ein schönes Eis holen. Jetzt fehlt nur noch ein schönes Plätzchen zum schreiben. Zurück zum See und eine Bank suchen. Vor mir der See, hinter mir die Berge. Leider kein Schnee, dafür Sonne, Sonne und nochmals Sonne. Wie soll ich da an Weihnachten denken. Langsam verfluche ich mein loses Mundwerk. Bin wohl selber schuld. Die Gedanken schmelzen in der Sonne. Wird heute nix mit Schreiben. Ich geniesse alles um mich herum. Und vergesse die Zeit. Die Sonne fängt an unter zu gehen. Ich packe meine Tasche und wandere zurück zu meiner Pension, esse dort zu Abend. Wieder auf meinem Zimmer geht es erstmal unter die Dusche und dann auf den Balkon. Mit Notizbuch und Stift mache ich mir Gedanken über die Geschichte, die ich schreiben will. Schreibe einfach darauf los. Nach einigen geschriebenen Seiten geht’s ins Bett.


Am nächsten Morgen sitze ich bereits nach dem Aufstehen auf dem Balkon und schreibe fleißig weiter.  Nur unterbrochen durch ein reichhaltiges Frühstück. Auf der Wiese sehe ich Kühe stehen. Ob eine wohl „Eduard“ heißt? Auf mein Rufen wird fleißig mit „Muuuh“ geantwortet. Mittagszeit. Pause. Ich verlasse meine Pension und gehe in mein „Lieblingsrestaurant“ zum Essen.
Anschließend stöbere ich wieder in der Buchhandlung rum. Sie ist einfach toll. Ich komme auch ins Gespräch mit der Buchhändlerin und erfahre viel neues. Über Bücher, über Deggendorf und und und. Schade, das ich bald wieder nach Hause muß. Aber erst muß ich diese Geschichte zu Ende schreiben. Vorher darf ich mich zu Hause nicht blicken lassen. Also zurück zur Pension, auf den Balkon und weiter schreiben. Die Kühe weiden immer noch. Als der Bauer kommt und sie zurück in ihren Stall treibt, höre ich auf. Bin ganz nass geschwitzt und dusche erst mal. Unten in der Pension esse ich zu Abend. Anschließend gehe ich ein paar Schritte nach draußen.  Am nächsten Tag beende ich meine Geschichte und schreibe nach Hause über Whats App, das ich morgen nach Hause komme und welchen Zug ich nehme. Ich packe meinen Koffer, verabschiede mich von der Buchhändlerin und esse noch einmal in dem Restaurant. Und dann ist es soweit. Die Sonne scheint bereits wieder als ich aufwache und mich fertig mache. Noch einmal in Ruhe frühstücken und ich gehe zum Bahnhof.

Als ich abends in Hamburg ankomme, steht die Literaturgruppe auf dem Bahnsteig um mich abzuholen. Die können es wohl kaum erwarten, meine Geschichte zu lesen. Aber da werden sie noch eine Weile warten müssen.......



ENDE




Hommage an Erich Kästner: Die regelrechte Weihnachtsgeschichte enthalten in: Morgen Kinder wird’s nichts geben

Freitag, 8. November 2024

Meine Depressionen

Vor 15 Jahren am 10. November sprang Robert Enke vor einen Zug und nahm sich so das Leben.

Ich hatte damals so gut wie keine Ahnung was Depressionen bedeuten. Geschweige davon gehört. Oder das sowas in mir schlummert. 3 Jahre später brachen sie aus. Ich war dreimal zu Gast in einer Tagesklinik. Dazu war ich zweimal im Krankenhaus wegen eines Bandscheibenvorfalls. Das ich an wiederkehrenden Depressionen leide, bzw  was das bedeutet, habe ich erst später verstanden. Möglicherweise hatte ich sie schon in meiner Jugend. Ohne es zu wissen. So etwas gab es damals nicht. Vor 10 Jahren gab es mehrere Suizide in einer Woche. Die Berichte in den Medien habe ich ignoriert. Wollte ich nicht lesen.
Ich hatte damals einen für mich komischen Vorfall. Ich war im Hafen unterwegs und ging die Treppen vom Dockland rauf. Da hörte ich plötzlich Stimmen, die riefen   spring    spring   immer wieder. Ich sprang nich. Stattdessen drehte ich mich um und machte mich so schnell es ging auf den Weg nach hause. Verkroch mich in mein Bett. Und bekam Panik, weil ich im 6. Stock wohne. Meinen Balkon betrat ich erstmal nicht. Erst Wochen später wieder.
In den sozialen Medien las ich von einem Uwe Hauck, der aus der Klapse twitterte. Das ganze erschien später als Buch. Beim lesen stellte ich einige parallelen fest. Ich las von Trans Menschen, die Suizid beginnen. Immer mehr wusste ich, dass will ich nicht. Weil alles umsonst wäre, was ich bis dahin geschafft habe. Ob vor der OP oder danach. Erst recht danach.
Ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht. Inzwischen habe ich gelernt mit meiner Depression zurecht zu kommen. Mit Stimmungswechsel, Schwankungen oder kleineren Tiefs kann ich umgehen. Meist geh ich dann raus, spazieren. Stand heute habe ich es geschafft, weit entfernt von einer Depressionsphase zu sein. Darauf bin ich stolz. 


#Robertenke #Enke #Suizid #Selbstmord #Depressionen #notjustsad 

Sonntag, 6. Oktober 2024

Eine Katze namens Pistazie erkundet ihre Welt




 Eine Katze betrat heute morgen unseren Treff. Eine süße Kleine. Erst wenige Wochen auf der Welt. Und schon auf Entdeckungsreise. Pistazie ihr Name. So, die Bedeutung ihres Namens auf deutsch. Erobert im Nu die Herzen der Anwesenden Mitarbeiter sowie Klienten. Stolziert durch offene Räume. Klettert mit ihren 10 Wochen bereits Sessel und Sofas hoch. Nichts scheint ihr zu hoch zu sein. Schaut neugierig in die Blumenkästen. Scheu vor den Menschen hatte sie keine. Lies sich füttern und zeigte ihre Krallen. Niemand konnte sich ihr entziehen. Zauberte sie doch ein Lächeln in die Gesichter der Anwesenden.


Für mich war sie an diesem Tag die Rettung. Ich liess mich bereitwillig auf sie ein. Lenkte sie mich doch von einer schlechten Nachricht ab, die ich zu sehen bekam.

So geht es vielen von uns im Treff. Der für viele ein sicherer Platz ist. Ein Platz zum Kennenlernen, zum Spielen, reden oder einfach nur einen Becher Kaffee oder Tee trinken.

Für mich ein Ort an dem ich gerne bin, wenn ich mal dabei bin in ein Loch zu fallen.

Und das seit 7 Jahren. Das mich mal eine Katze aufheitert, damit habe ich nicht gerechnet.

Und wenn jetzt einige Schlaue unter euch auf ne komische Idee kommen, sorry, denen erteile ich hiermit eine Abfuhr.

Samstag, 27. Juli 2024

Abschied nehmen

dank einem super reichen Menschen in Amerika, kommt das Thema mit dem falschen Namen,. der nicht mehr genannt werden sollte, wieder hoch


Ich habe für mich vor einiger Zeit, diese Zeilen geschrieben


Abschied nehmen


Irgendein Friedhof, Herbst, Nebel, es ist kalt.


Grabstein

XXXXXX

1965-2014


Er ruhe in Frieden


Vor dem Grabstein steht eine gut aussehende Frau. Sie hat Blumen in der Hand.


Da liegst Du nun und ich stehe hier. ich habe fast 50 Jahre darum gekämpft, das ich hier stehen kann. 50 Jahre hast Du dich gewehrt. Warum nur? Du musstest doch wissen, dass irgendwas falsch lief!


Gott sei Dank, als Du geschwächt warst konnte ich endlich das Heft in die Hand nehmen.


Freitag, 12. Juli 2024

Erfahrungen sammeln

Wenn sozusagen das, was ich in den sozialen Medien erlebe/mitbekomme in meine Realität schwappt. 

Heute war ich zum Frühstück in der Begegnungsstätte. Ca 6 Personen am Tisch. Es kam die Frage, was macht ihr am Wochenende. Erst sagte ich: Gar nichts. dann  etwas später:


ich schaue Tour de France

Mitklientin: Gibt es das inzwischen auch für Frauen

Ich: Ja, auch Giro D `Italia usw.

Mitklientin: Aber noch nicht lange oder?

Ich: Nein


dann kam eine für mich überraschende Aussage  (sinngemäße Wiedergabe, da ich auf einem Ohr taub bin)

Mitklientin: Wann meldet sich Mann/Radsportler, das er eine Frau ist um an der Tour de France mitzufahren??


Bei mir im Kopf machte es kllick klick klick und meine Reaktion 


Ich (etwas laut:):  Stop! Stop! Stop!! 


Alle die um mich herumsaßen schauten etwas komisch, sagten aber nix. Auch die Klientin die die Aussage gemacht hat, sagte nix mehr. Dieses Gespräch war beendet.  

Ich wollte das ganze einfach beenden um keine Transfeindlichkeit aufkommen zu lassen. ich bin keine Hellseherin, ich weiß nicht wie es weitergegangen wäre. Der mit am Tisch sitzenden Betreuerin habe ich kurze Zeit später eine Nachricht geschickt und ihr erklärt,, warum ich so gehandelt habe. Ihre Antwort. war, das ich richtig gehandelt habe. Es wäre besser, wenn ich es gleich allen erklärt habe. Ihre Antwort freut mich. Ich nehme das mit für das nächste Mal. Ich hoffe immer, das so etwas nicht passiert. Ausschließen kann ich es nicht. Verbieten auch nicht. Ich muss lernen damit umzugehen. Wie reagiere ich, bleibe ich ruhig, hole ich mir Hilfe von anderen, von Betreuern, selbst wenn diese in einem Beratungsgespräch sind. All das ist situationsbedingt. 

Solange in meiner Realität nichts vorkommt, was ich in den sozialen Medien erlebe/mitbekomme ist es schwer für mich zu entscheiden, wie gehe ich damit um, wie reagiere ich am besten. Von daher ist auch wichtig für mich Rückmeldung von Betreuern zu erhalten. 

Ich hoffe immer das das gerade vorgefallene ein Einzelfall bleibt und nicht jede Woche vorkommt. Verrückt machen darf ich mich nicht. Ich gehe weiterhin zur Begegnungsstätte und setze mich mit anderen Klienten zusammen.

Donnerstag, 6. Juni 2024

Falsch geboren

 Geboren um falsch auf die Welt zu kommen 


Geboren um falsch zu leben


Leben um abgelehnt zu werden


Leben um als krank bezeichnet zu werden 


Leben um ausgeschlossen und ausgegrenzt zu werden


Einsames leben bis zum ..

44. Todestag John Lennon

 Manches im Leben vergisst man nicht. So auch ich. Ich war 15, ging auf die Otto Hahn Gesamtschule und einmal in der Woche zum Nachhilfeunte...