Dienstag, 16. April 2024

Das Selbstbestimmungsgesetz ist da

Endlich ist es  soweit. Ein neues Gesetz muss her! Das wird seit ca 5 Jahren immer wieder gesagt, da das alte "Transsexuellen Gesetz" eins ist, das viele für unwürdig und diskriminierend halten und es deshalb ablehnen.

Ist das neue jetzt besser als das alte???? Die Zukunft wird es zeigen In den sozialen Medien drehen die 80 Millionen Bundestrainer, die wir bereits vom Fußball, Corona Impfung kennen, durch. Stundenlang werden Fake News verbreitet und das Ende vom Abendland verkündet. Nichts davon stimmt natürlich. Was diese Menschen nicht davon abhält weiter ihren Unsinn zu schreiben. Es sind auch nicht alle 80 Millionen Einwohner der Bundesrepublik Deutschland betroffen. 

Einige Punkte gehören da aber einfach nicht rein. Schon im Mittelalter gab es ein Hausrecht für Eigentümer. Heißt heute, jemand der sich nicht an die Regeln, Gesetze, Hausordnung hält, kann vom Eigentümer/Besitzer mit einem Hausverbot belegt werden. Deswegen extra einen Passus reinzuschreiben ist irgendwie doppelt gemoppelt und überflüssig. Ob Männer im Kriegsfall reihenweise zum Standesamt laufen um sich als Frau zu identifizieren und so nicht in den Krieg zu müssen, halte ich auch für unglaubwürdig. Warum also dieser Passus? Ob das Gesetz in seiner jetzigen Form einer weiteren Reform bedeutet, wird die Zukunft zeigen.

Wie viele Trans Menschen es in Deutschland gibt, daran scheiden sich die Geister. mal ist von 2 % die Rede mal von 3 - 5%. Und eine Dunkelziffer gibt es mit Sicherheit auch. In Wahrheit sind also ca 4 % vom neuen Gesetz betroffen. 4% die ab November ihren Vornamen ändern können und welches ihr Geschlecht ist. Und das ohne diskriminierende Gutachter-Fragen. Ich freue mich für diese Menschen. Das die Diskriminierung damit aufhört, bezweifle ich allerdings. Die Hoffnung das sie weniger wird ist aber da und diese Menschen ihr Leben leben können, wie sie es möchten. Und "Trans" in ihrem Leben keine  (allzu große) Rolle mehr spielen wird. 


Alles zum Selbstbestimmungsgesetzt kann man auf der Seite vom Deutschen Bundestag nachlesen

Einen guten Artikel,. wie ich finde, findet ihr HIER


Wichtige Begriffe erklärt

Cis

Menschen, die "cis" sind, identifizieren sich mit dem Geschlecht, dass ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.

Deadname

Der Vorname, den eine trans*Person abgelegt hat.

Divers

Seit 2018 besteht nach dem Personenstandsgesetz die Möglichkeit, bei Geschlechtseinträgen männlich, weiblich, keine Angabe oder divers anzugeben. Der Begriff wird nur in offiziellen Dokumenten wie dem Reisepass oder der Geburtsurkunde genutzt.

Gender

Der Begriff stammt aus dem Englischen – hat sich aber auch in Deutschland etabliert. Er dient dazu, um zwischen dem biologischen Geschlecht (sex) und dem sozialen Geschlecht (gender) unterscheiden zu können. Im sozialen Geschlecht sind auch Geschlechterrollen verankert – also was wir als typisch weiblich oder männlich ansehen.

Geschlechtsidentität

"Die geschlechtliche Identität umfasst das körperliche und das soziale Geschlecht und beruht auf dem eigenen Geschlechtsempfinden. Es gibt eine Vielfalt von geschlechtlichen Identitäten. Die Geschlechtsidentität eines Menschen kann sich – insbesondere bei trans* Menschen – von dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht unterscheiden", heißt es im Glossar der FU Berlin.

Geschlechtsdysphorie

Es bedeutet, dass eine Person unter dem Zustand leidet, dass ihr biologisches Geschlecht nicht mit der eigenen Geschlechtsidentität übereinstimmt. Dieser Leidensdruck kann entstehen, weil das eigene Aussehen nicht zu den eigenen Geschlechtsvorstellungen passt aber auch, wenn die Umwelt trans* Personen in einem falschen Geschlecht wahrnimmt.

Nicht-binär

Menschen, die nicht-binär sind, sind weder vollständig weiblich noch männlich.

Pronomen

Wenn wir in der deutschen Sprache nicht den Namen nutzen wollen, um über eine Person zu sprechen, nutzen wir geschlechtsbezogene Pronomen. Also: er, sie, ihre. Manche trans* Personen nutzen für sich auch diese Pronomen, andere nutzen alternative Pronomen wie "xier".  Oder sie nutzen statt Pronomen immer den Namen.

Selbstbestimmungsgesetz

Das Selbstbestimmungsgesetz soll das noch bestehende Transsexuellengesetz ablösen. Dadurch soll trans* Personen u.a. eine deutlich einfachere Änderung des Vornamens ermöglicht werden.

Transidentität

Es handelt sich um eine Wortschöpfung. Durch diesen Begriff wird auf das Wort "transsexuell" verzichtet. Durch diesen Begriff wird deutlich gemacht, dass es sich nicht nur um die Sexualität dreht. Es geht vielmehr um die Identifikation mit einem anderen Geschlecht als jenem, welches bei der Geburt zugewiesen wurde.

Trans*

Menschen, die "trans*" sind, identifizieren sich nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Durch das Sternchen sollen alle Menschen auf dem trans* Spektrum eingeschlossen werden.

Transition

Transition bezeichnet den Übergang von einem Geschlecht in ein anderes. Bei der medizinischen Transition passen trans* Personen ihr biologisches Geschlecht mit Hilfe von medizinischen Behandlungen an ihre Geschlechtsidentität an. Heißt: Durch Hormontherapie und geschlechtsangleichende Operationen kann ein trans* Mann seinen Körper so modifizieren, dass er männlich aussieht.

Trans* Frau

Eine Frau, der bei Geburt das männliche Geschlecht zugeordnet wurde.

Trans* Mann

Ein Mann, dem bei Geburt das weibliche Geschlecht zugeordnet wurde.

Transsexuellengesetz

Das deutsche Transsexuellengesetz trat 1980 in Kraft. "Das Transsexuellengesetz, wie es momentan noch gilt, regelt nur den rechtlichen Rahmen, wenn ich meinen Vornamen und/oder Personenstand ändern will. Dafür sind zwei Gutachten nötig und in einem Gerichtsverfahren wird dann darüber entschieden, schildert der Hamburger Grünen-Politiker Adrian Hector.

Quellen: Glossar FU BerlinBpb

#Selbstbestimmungsgesetz #trans #transidentität #transgender #transsexuell #vornamensänderung #geschlecht #frauensagenja

Samstag, 6. April 2024

Stille auf meinem Blog!

Still ist es geworden!


das liegt daran, das ich lange nicht mehr geschrieben habe. Weder Gedichte noch Geschichten. Ich versuche gerade etwas zu schreiben. Wenn es fertig ist, werde ich es hier zeigen!! :)

LG

Alexa

Donnerstag, 11. Januar 2024

10 Jahre Alexa...

10 Jahre sind es jetzt in diesem Jahr, das ich offen sichtbar mein Leben als Frau lebe, als Frau wahrgenommen werde. 2018 habe ich nach 2 geschlechtsangleichenden Operationen die Transition für beendet erklärt. Transition bedeutet für mich, das es ein Prozess. Mit einem Anfang und einem Ende. 

Seit 2014 ist eine Menge passiert. Für mich war schon 2017 klar, das ich nach meinen Ops mit "Trans" nichts mehr zu tun haben möchte, sollte es möglichst eine kleine Rolle spielen. Das gelingt mir mal mehr mal weniger. Das liegt vor allem daran, das "Trans" immer präsenter wird. Sogenannte Aktivisten werden immer lauter, besonders im Kampf gegen Transfeinde, die auch immer lauter werden.

Vieles was diese Aktivisten wollen, für sich beanspruchen, ist nicht meins. Ich kann mich damit nicht identifizieren. Sie wollen meiner Meinung nach ihr eigenes Ding erkämpfen, egal was andere aus der Community wollen, Schreiben vor, was und wer Trans ist. Da werden dann schon mal Trans Menschen der Transfeindschaft bezeichnet, wenn sie leise Kritik üben. So etwas geht gar nicht. Kritik ist erlaubt!!!!! Egal von wem. Eine Kritik macht niemand zum Transfeind. 

Wenn ich mich damit zu viel beschäftige verliere ich den Blick auf meine Realität. Denn die sieht ganz anders aus, als das was diese sogenannten Transaktivisten sagen, behaupten. 

Und dann merke ich gar nicht, das ich längst als Frau wahrgenommen werde oder es niemanden interessiert, was ich mal war. Und das ist gut so. Das wünsche ich allen Trans Menschen. Ein Umfeld in dem Trans KEINE Rolle mehr spielt. 

2 Bilder aus 2014, die eine Kollegin damals gemacht hat :)





und

2018


ein aktuelles aufgenommen im Dezember 2023 :)






#Trans #Transgender #Transition #Transidentität #geschlechtsangleichendeOperation 

Sonntag, 10. Dezember 2023

Ankommen...

Weihnachten 

Es ist ungefähr 5 Jahre her, als Ihr neues Leben begann. Eine Therapie erfolgreich ihr Ende gefunden hat. Seitdem wollte sie vor allem eins, ankommen.
Aber was heißt das? Ankommen! 
War sie es schon? Sie weiß es nicht. Nur das seitdem viel passiert ist, ein auf und ab, das ein Ankommen erschwerte. Täglich geht sie ihre Runde, der neben einem Bach auch an einer Weide vorbei führt, auf der mehrere Rinder im Gras liegen. Gerade befindet sie sich in ihrem Lieblingsmodegeschäft in einer Umkleidekabine und probiert mehrere Kleider an. Einige gefallen ihr sehr. Es sind unterschiedliche Kleider. Einige sind lang, die anderen kurz. Vielleicht sogar zu kurz für sie. Alle wird sie nicht kaufen können, wird sich entscheiden müssen. Schließlich entscheidet sie sich für drei Kleider und geht bezahlen. Anschließend fährt sie mit der U-Bahn in die Hafen City geht in ihr Lieblings Café und findet einen Platz mit Blick auf das Wasser. Sie bestellt eine heiße weiße Schokolade. Während sie immer wieder kurze Schlucke trinkt, liest sie in ihrem Tolino ein neues eBook. Sie hatte es am Vorabend gekauft und auf ihren Reader gezogen. Nach einer Stunde steht sie auf, steckt alles in ihre Tasche und geht zur U-Bahn um nach Hause zu fahren. 
Wieder zu Hause packt sie ihre Taschen aus und hängt die neuen Kleider erstmal auf Bügeln an die Türen vom Kleiderschrank. 
Als sie aus dem Fenster schaut, sieht sie das es schneit. Dicke Flocken kommen runter. Sie macht das Licht in ihrer Wohnung an und dreht die Heizung auf. 
Am nächsten Morgen blickt sie aus ihrem Schlafzimmer und sieht das alles weiß draußen ist , der Schnee liegt meterhoch. Sie schaltet das Radio an. White Christmas von Bing Crosby gesungen wird gerade gespielt. Sie liebt diese Klassiker. Während sie sich anzieht, summt sie leise mit. Sie nimmt ihre Tasche, zieht eine dicke Jacke an und verlässt ihre Wohnung. Sie geht zum Bäcker und Zeitungskiosk. Es ist sehr kalt draußen und auf dem Gehweg liegt Matsch. Sie beeilt sich mit ihren Einkäufen.
Zuhause macht sie sich Frühstück. Beim Essen liest sie die Zeitung.
Anschließend stellt sie das Geschirr zurück in die Küche. Im Wohnzimmer setzt sie sich in ihren Sessel und deckt sich mit ihrer pinken Lieblingsdecke zu. Sie nimmt ihr Handy sieht, das alles ruhig ist. Seitdem sie ihren Medienkonsum reduziert hat, geht es ihr von Woche zu Woche besser. Ihre Gedanken schweifen ab. Zurück zum Jahresanfang. Was für Fortschritte sie gemacht hat. Wahnsinn! Sie sieht sie ganz deutlich und freut sich ganz dolle. Ist stolz auf das, was sie geschafft hat. Seit dem sie sich auf ihre Realität konzentriert, geht es ihr immer besser.
Zuviel ist in den letzten Monaten passiert, in den sozialen Medien geschrieben worden, so das sie sich verloren hat, nicht mehr zwischen sozialen Medien und Realität unterscheiden konnte. Sie beschließt spazieren zu gehen. Sie erhebt sich aus ihrem Sessel um sich anzuziehen. Stiefel, Mantel und Handschuhe sowie ein schal. Ihr Musikplayer kommt auch mit. Trotz des Schneefalls macht sie sich auf den Weg zum Wanderweg. Die Lampen an den Straßen sind bereits alle an, düster ist es, zu dicht der Schnee, der vom Himmel kommt. 
Sie mag es bei diesem Wetter spazieren zu gehen. Durchgefroren kommt sie wieder nach Hause. Sie zieht sich aus und stellt sich unter die Dusche.
Trocken und wieder angezogen macht sie sich einen Tee. Mit einem heißen Tee setzt sie sich in ihren Sessel, deckt sich zu und trinkt kleine Schlucke. 

Am nächsten Tag ruft eine Verkäuferin ihres Lieblingsladen an. Das bestellte Kleid ist da. Am Nachmittag macht sie sich auf den Weg in die Stadt. Sie meldet sich bei einer Verkäuferin, die das Kleid holt, während sie zur Umkleidekabine geht. Und da kommt sie auch schon. Mit dem Kleid in der Hand steht sie in der Kabine, zieht den Vorhang zu und zieht sich erst aus sowie das neue an. Sie schaut in den Spiegel und lächelt. Kaufen oder 
? Gar keine Frage. Sie zieht sich wieder um und geht zur Kasse um zu bezahlen. Dabei kommt sie mit der Verkäuferin ins Gespräch. Sie bekommt dabei so viel positives über sich zu hören, das sie nach Hause schwebt. 
Zuhause im Sessel lässt sie das gehörte Revue passieren. 
Sie kann es kaum glauben, freut sich und ist stolz auf das, was sie geschafft hat. Jetzt muss es nur noch klick machen. Als sie vor ca. 10 Jahren ihren Weg begonnen hat, hatte sie es für sich ausgeschlossen, das sie jemals als Frau wahrgenommen wird. Sie hatte sich geirrt. Sie hat es geschafft. Nicht immer, nicht zu 100% aber fast. Die Verkäuferin hat ihr eine positive Ausstrahlung bescheinigt, ein feminines Aussehen. Sie hat fast nur positive Erfahrungen gemacht, was sie oft vergisst, wenn sie in den sozialen Medien von Hass und Hetze liest. Und sie weiß, sie ist auf einem guten Weg. Vielleicht ist sie ja sogar schon angekommen.

Weihnachten

Dienstag, 28. November 2023

Gedanken zur Weihnachtszeit

Gestern kam unsere Gruppenmoderatorin (Literatur) auf uns zu und erzählte, das sie in ihrem wöchentlichen Teammeeting über die jährliche Weihnachtsfeier gesprochen haben. Wir wurden gefragt ob wir wieder, wie im Vorjahr, etwas vorlesen könnten. Ich laut, ich kann ja meine vom letzten Jahr wieder vorlesen. Kai, unser zweiter Moderator, erwidert, die kennen doch alle schon, ich erwidere, das doch viele Neue da sind. Sowie neue Betreuer. Also im Notfall hätte ich also was. Habe dann gestern und heute überlegt, worüber ich schreiben könnte. Aber mir ist noch nichts brauchbares eingefallen.


Meine beste Freundin hatte folgende Ideen:

Der Psychiater glaubt ihm nicht, das er der Weihnachtsmann ist. Um es ihm zu beweisen, nimmt er den Psychiater mit in seine Werkstatt und bittet ihn, in der folgenden Weihnachtszeit zu vertreten. Die beiden verabreden, für diese Zeit die Rollen zu tauschen. Nun kann das Chaos beginnen....

Der Weihnachtsmann ist in die Jahre gekommen und kann sich nicht mit der neuen Technik anfreunden. Er bringt daraufhin so einiges beim Verteilen der Geschenke durcheinander, bekommt darauf hin einen Burnout und muss zum Psychiater.....

Klingt beides gut, bei der zweiten dachte ich gleich an mich, ich komme auch nicht immer zurecht mit der neuen Technik und frage mich jedes mal ob die überhaupt sein muss. Ich mag keine Veränderungen. (Ausgerechnet Ich muss so etwas sagen)

Einen Weihnachtsmann als Patienten in einer Tagesklinik stelle ich mir lustig vor..


Und täglich grüßt das Murmeltier...

Hohoho.. horch von draußen komm ich rein, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr.


Als Mitpatientin würde ich wohl durchdrehen...  Wahrscheinlich würden wir dann in Ergo alle Geschenke für die Kinder der Welt basteln. Oder, wie repariere ich den Schlitten vom Weihnachtsmann.

Aber daraus eine Geschichte zu machen, fällt mir da leider auch nicht ein, also weiter überlegen....

Was mache ich bloß? Schreiben? Kneifen? Warten bis die glorreiche Idee kommt und dann 2 Tage vor der Weihnachtsfeier durchschreiben??  Klingt irgendwie auch nicht so toll.

Eigentlich soll es wieder etwas für Kinder sein. Zurück zu den Wurzeln, den Geist der Weihnacht rufen.. Ich musste an das Fliegende Klassenzimmer denken und an die Kinder von Bullerbüü, die alle zusammen Weihnachten feiern. Auch heute noch schreiben viele AutorenInnen Weihnachtsgeschichten für Kinder. Da fällt mir ein, die schreiben die doch nicht im November sondern früher im Jahr, im Sommer. Die spinnen unsere Betreuer, 8 Wochen vor Weihachten mit sowas anzukommen. Sollen sie doch selber mal schreiben. Mal gucken was dabei herauskommt. Richtige Autoren bekommen wenigstens Geld dafür und können davon leben. Und ich??  Was bekomme ich??
Kriege zu hören, wir müssen ein Thema haben. Thema?? Haben wir doch schon!! Weihnachten!!!!! Was sonst? Was soll es denn sonst sein?? Ostern?? Silvester???  Oh Frau!!!!   Immer diese Mitpatientinnen. Kann ja heiter werden die nächsten Wochen. Ich sollte in Streik treten, sollen sie doch zu sehen, woher sie ihre Geschichten bekommen... Bin doch kein Schreibautomat, keine Zauberin. Pahhhh.


Bald beginnt sie wieder, wie jedes Jahr, diese ach so schöne Weihnachtszeit. Plötzlich haben sich alle lieb, die vorher immer gestritten haben. Die Läden sind voll mit Weihnachtsdekorationen und all dem Zeug, das man dieses Jahr unbedingt braucht um Weihnachten zu feiern. Alle überschlagen sich und wetteifern, das größte Geschäft zu machen. Und die Läden haben immer länger auf an Weihnachten. Braucht nur die Wirtschaft. Was hat das mit Weihnachten zu tun?

Weihnachten ist die Zeit in der es schneit. Überall liegt Schnee auf den Straßen, Wegen und Tannenspitzen. Draußen ist es kalt. Man sitzt gemütlich zu hause im Sessel oder auf der Couch, trinkt eine heiße Schokolade oder Tee und isst dazu selbstgebackene Kekse, Dominosteine und Spekulatius. In den Zimmern brennen Kerzen, steht ein geschmückter Weihnachtsbaum. Überall auf den Wegen stehen Schneemänner. In den Parks finden Schneeballschlachten statt und es wird von Hügeln und Bergen auf Schlitten runtergerutscht. Weihnachten sollte eine Zeit der Ruhe sein. Kein Lärm, kein Stress mit gar nichts. Ich wünsche mir nur, das alle, meine Eltern, Verwandte, Bekannte und Freunde gesund sind. Früher sind alle in unserer Strasse in die Kirche zum Weihnachtsgottesdienst gegangen. Haben zusammen gesungen.....
Und plötzlich erscheinen in meinem Kopf Wörter, Gedanken, Sätze formen sich, die Geschichte kann losgehen...


Lärm erschallt aus einem Zimmer. Eine Stimme brüllt.

IMMER DIESER KOMMERZ! SO EIN MIST! SO WAS BESCHEUERTES! WAS HAT DAS MIT WEIHNACHTEN ZU TUN?

Da ist jemand sehr wütend. Sogar sehr wütend.

Irgendwo in irgendeiner Stadt. Irgendeine Firma, ein beliebiges Büro. Im Radio erklingen Time is Cash, Time is Money und Money makes the world go round.

Auch hier brüllt jemand.


SO GEHT DAS NICHT WEITER! WIR VERLIEREN ALLE UNSEREN JOB! DIE DA OBEN KENNEN KEIN PARDON!  IM WEIHNACHTSGESCHÄFT MÜSSEN WIR GEGENÜBER DER KONKURRZEN GANZ GANZ VORNE LIEGEN! SONST WIRD HIER DICHT GEMACHT!  


Zurück zu diesem einem Zimmer. Wieder brüllt eine Stimme. Ahnt jemand von Euch, wer das ist?

SO EIN MIST SO KANN DAS NICHT WEITERGEHEN!!!! ES MUSS SICH DRINGEND WAS ÄNDERN! ICH MUSS WAS TUN!

Nur was?

Derweil laufen viele Kinder draußen im Regen rum, langweilen sich, murmeln „sollte nicht längst Schnee liegen? Einen Schneemann bauen das wärs.“

Nicht mal dicke Jacken braucht man, weil die viel zu warm sind für den Dezember.

Inzwischen macht sich die Person, die zu der lauten Stimme gehört, zu einer anderen bestimmten Person auf, um mit ihr etwas auszuhecken. Die beiden verschwinden stundenlang in einem Zimmer und beratschlagen, was sie tun können. Dann kommen sie mit einem Lächeln auf ihren Gesichtern wieder heraus. Das wird ein Spaß, sagt der Mann zu der Frau.

Einige Tage später. Die Wettervorhersagen auf der Welt klingen nicht verheißungsvoll. Grau in Grau, Nebel, Regen, Regen, Regen....

Plötzlich....  Da kommt zwar immer noch was herunter.. aber  es ist kein Regen...  Es ist....???  

Tatsächlich, es fängt an zu schneien...!!!!!!

Die Menschen staunen, können es kaum glauben, da kommt tatsächlich Schnee herunter. Kinder fangen an zu jubeln.
Es fängt ganz wenig an und wird immer mehr und mehr. Es schneit die ganze Nacht durch. Überall auf den Straßen, Wegen, Feldern und Wiesen liegt Schnee.

Erwachsene: Oh Gott, wann hört das bloß wieder auf?
Geschäftsleute: Wenn das so weiterschneit, bleiben die Kunden zuhause
Kinder: Hurra, endlich Schneemann bauen! Schneebälle werfen

Es schneit immer weiter und weiter. Autos kommen kaum durch, Kinder ziehen ihre Schlitten auf den Strassen. Es schneit die nächsten Tage durch. Überall liegt der Schnee meterhoch. In vielen Schulen gibt es schneefrei. Der öffentliche Verkehr kommt kaum durch.  Einkaufen in den Citys wird immer unmöglicher.

Ältere Erwachsene: Das wird ein schönes Weihnachtsfest

In den umliegenden Geschäften wird eingekauft, was man fürs Weihnachtsessen so braucht. Viele kaufen Vorräte ein, da man ja nicht weiß wie lange der Schnee anhält. Auch an die Getränke besonders Wein wird gedacht.

Überall in den Parks finden Schneeballschlachten statt, wird gerodelt und auf zugefrorenen Seen Schlittschuh gelaufen. Von morgens bis abends. Auch viele Erwachsene stoßen nach ihrer Arbeit dazu. Abends zu Hause gibt es dann Glühwein und heiße Schokolade für die Kinder. Viele lesen Bücher, die sie schon lange lesen wollten aber bisher nie Zeit dafür gefunden hatten. Allen sitzen gebannt vor dem Fernseher, weil sie die neuesten Wettervorhersagen nicht verpassen wollen. Es soll erst mal so weitergehen. Überall jubeln Kinder. Sie freuen sich auf weitere freie Schultage.

Weihnachten rückt immer näher. Das Land liegt unter einer weißen dicken Schneedecke.

Ein Mann und eine Frau freuen sich, das ihr Plan aufgeht.

Liebe LeserInnen, wißt ihr schon wer das ist??

Während die Erwachsenen schimpfend ihre Autos frei schaufeln, beginnt nebenan in einem Park gerade eine Schneeballschlacht.

Gustav:  Du, Ulli machst mit „Dienstag“ Schneebälle, wir brauchen ganz viele, Anton, du kannst auch helfen
Ulli: Na klar Justav, mach ick
Gustav: Und Du Matze, hörst auf zu Essen, wir brauchen dich
Matze: Aber Justav, ich habe doch Hunger
Gustav: Du hast doch immer Hunger, Matze,
Gustav: Also los, Jungs.
Gustav: Emil, du platzierst dich mit deinen Jungs an der linken Seite, ich rechts.
Emil: Zu Befehl General

Gustav ruft Attacke und alle werfen die ersten Schnellbälle in Richtung des Gegners.

Während dessen steht am einen Ende des Parks ein Mann und schaut interessant zu. Entstehen ihr
die Ideen zu seinem Kinderbuch, in dem auch eine Schneeballschlacht eine wesentliche Rolle spielt?

Diese Schneeballschlacht endet mit Beginn der Dunkelheit.

Am nächsten Tag ist Weihnachten. Heiligabend. Alle sind aufgeregt.

Die Tannenbäume werden aufgestellt. Meist von Vätern geschmückt. Die Mutter macht das Essen fertig. Nachmittags gehen alle in die Kirche.  Die Weihnachtsgeschichte wird aufgeführt. Wieder zuhause, liest und erzählt Opa Geschichten, die Kinder singen bis endlich die Zeit für die Bescherung gekommen ist.


Weit von uns finden wir wieder diesen Mann und diese Frau (Wer sind die denn nun? Habt ihr eine Idee?) zusammen. Sie freuen sich und jubeln mit ihren kleinen Helfern, das ihr Plan aufgegangen ist.

Na klar, es ist der Weihnachtsmann und Frau Holle!!!!

Weihnachten kann so schön sein

Frohe Weihnachten alle zusammen!!!!

Montag, 20. November 2023

Die letzten Stunden

 

Die letzten Stunden 


Herbst. 
Draußen ist so ne richtige Nebelsuppe. Man sieht kaum die Lichter der Stadt, der Autos und Strassenlampen.
Ich sitze in einer Bar und lasse es mir gut gehen. Vor mir steht ein Glas Pernod mit Cola. Das zweite. Und bestimmt nicht das letzte.
Momentan bin ich der einzige Gast. Habe mich schick gemacht. Dem Anlass entsprechend. Das teure Kleid, das ich mir extra gekauft habe, eine durchsichtige Strumpfhose und passende Pumps. Wann hatte ich das letzte mal eine Hose an? Ist schon lange her. Ich habe mit dieser Kleidung abgeschlossen. Ist aus einem früheren Leben.
Die Barkeeperin steht am anderen Ende der Theke und wäscht ein paar Gläser sauber.
Warum sitze ich hier?
Meine Koffer sind gepackt. Am Montag geht es für 2 Wochen ins Krankenhaus. Dann beginnt endgültig mein neues Leben. Das alte lasse ich hinter mir. Ein ganzes Jahr durfte ich warten. Eine verdammt lange Zeit. Die Wartezeit war das schlimmste in den letzten Jahren. Immer dieses warten. Immer dieses blöde Warten, bis ich wieder was erreicht habe.
Mit einem großen Schluck leere ich mein Glas. Ich schaue zur Barkeeperin, ihr Name ist Jenny, nicke ihr zu und sie macht mir ein neues fertig und stellt es mir hin. Ich bedanke mich bei ihr. Immer wieder habe ich meine Liste angeschaut, was fehlt mir, was muss ich noch besorgen. Wenn jetzt noch was fehlt, fehlt es eben. Ich schaue auf die Uhr und zähle die Stunden. Bis ich auf dem OP-Tisch liege. Endlich.
Ich merke, wie sich meine Blase bemerkbar macht. Ich steige von meinem Hocker runter und gehe zur Toilette. Links oder rechts? Soll ich noch einmal....? Nein auf keinen Fall und nehme die Rechte Tür.
Zurück an meinem Platz steht schon wieder ein volles Glas. Ich nicke Jenny zu, danke und proost. Sie kommt zu mir

Warum bist du stehen geblieben? Hast du sonst nie gemacht.

Ich war in Gedanken....

Alles ok mit dir?

Ja, alles gut

Und warum trinkst du so viel?

Ich nehme Abschied, Jenny 

Jenny geht wieder, nach hinten und lässt mich allein.
Sie kommt zurück und fragt 

Du hattest mir doch erzählt, dass du ins Krankenhaus gehst 

Ja, habe ich 

Ist es das, was ich denke, warum du vor den Toiletten gezögert hast?

Ja, du hast recht.

Hast du Angst?

Nein, hatte ich nie. Mir ging es immer um das wann

Wieso nich? 

Mir is eingefallen, das ich während der Operation schlafe und nichts mitbekomme. Die Arbeit machen andere.
Ich hab keine Wahl ob ja oder nein 

Man hat immer eine Wahl 

Stimmt aber nicht in meinem Fall. Andernfalls könnte ich eine schwerere Depression bekommen, wenn ich wieder alles verdränge. Ich gehe meinen Weg bis zum Ende.

Oh, ich verstehe, trinken wir darauf. Cheers. 

Wir stoßen an und trinken jede einen Schluck.
Jenny macht wieder ihre Arbeit und ich hänge meinen Gedanken nach. Hatte ich wirklich eine Wahl?
Nein, ich denke nicht. 
Ob das mit den schweren Depressionen stimmt? Ich weiß es nicht. Ich weiß, das ich es nicht herausfinden will. Von daher habe ich einfach keine Wahl.
Aus den Augenwinkeln schaue ich zu Jenny. Eine schöne Frau. Ob ich .... Nein!! Stop Alexa!! Du hast es bereits 2 mal falsch gemacht. Lass es. Sie ist mit einem Mann zusammen. 
Tja, ich und die Frauen. 2 Welten treffen auf einander. Darauf trinke ich einen Schluck. Auch dieses Glas ist bald leer. 
Ich steige von meinem Hocker und bewege mich ein wenig. Gehe zur Tür. Der Nebel wird immer dichter. Es ist bereits dunkel. Ich schließe die Tür und gehe zurück zu meinem Platz. Ich zähle wieder die Stunden. Ich bin überhaupt nicht nervös. Kein bisschen. Anscheinend habe ich das laut gesagt, denn Jenny zeigt mir einen Vogel. Ich strecke ihr meine Zunge raus. Zur Strafe darf sie mir ein neues Glas bringen. Tausche gegen ein leeres.
3 Jahre ist es jetzt her, das ich meinen Weg begonnen habe. Durfte viele Steine aus dem Weg räumen. Nun sind es nur noch Stunden. Dann bin ich dieses Dings endlich los. Es nervt mich schon lange und es gehört nicht zu mir. Es passt nicht. Fragend schaut Jenny mich an. Alles gut sage ich, mir gehen viele Dinge durch den Kopf. Zu viele. Verstehe ich, antwortet sie mir. Ich schaue auf die Uhr und denke, wieder eine Stunde weniger. Ich trinke aus meinem Glas. Bald ist wieder ein neues fällig.

Das ist doch dein letztes Wochenende? Jenny unterbricht meine Gedanken.

Sorry, ich war in Gedanken. Was hast du gesagt?

Das ist doch sozusagen dein letztes Wochenende?

Ja, stimmt

Hast du mal dran gedacht........

An was?....

Mit einer Frau zu.......

Stopp!

Nein, habe ich nicht. Würde erstens nicht funktionieren und zweitens eben Nein
Nur Frau und Frau, das ja..

Ich versuche ihr es zu erklären..
Ich hab seit 2 Jahren keine männlichen Hormone mehr. Alle wech, deshalb passiert da unten nix mehr, bzw. Es würde wohl den ganzen Tag dauern. Nix mit rein und raus, wie bei vielen Männern. 
Beide lachen wir los.

Vermisst du es?

Nein, ich bin froh, wenn das verdammte Ding endlich weg ist. Obwohl, wech isser ja nicht. Er wir nicht mehr zu sehen sein, dabei grinse ich.

Wie bist du eigentlich zu deinem Namen gekommen? Hast du vorher...?

Nein, unterbreche ich sie schnell.

Eigentlich ist er mir zu geflogen. Unter ganz vielen Vorschlägen, wusste ich das is meiner. 
Kennst du die Sängerin Alexandra?
Mein Freund der Baum?
Nein, nie gehört.
Moment 
Ich hole mein Musikhandy raus. Suche kurz und starte

Mein Freund der Baum 

Wunderschön, sagt Jenny 

Ja, eins meiner Lieblingslieder seit Jahren

Und kennst du dieses Lied?

Ich suche kurz wieder und 

Bap mit Alexandra, nit nur Do

Mein Lied, seit den 80ern 

Von daher war die Wahl einfach und ich möchte nicht anders heißen.

Klasse Lied, gefällt mir

Ich spiele es gleich noch mal

Als Abkürzung habe ich mir Alexa ausgesucht, weil Alex für mich immer männlich ist. War ich lang genug.

Das verstehe ich.

Sie schenkt mir ein neues Glas ein und wir stoßen zusammen an. 
Cheers
Cheers

Hast du schon mal vom Club der 27er gehört, frage ich

Nein

Das sind Musiker, die in ihrem 27. Lebensjahr gestorben sind. Brian Jones, Janis Joplin und als einzige deutsche Alexandra 

Was is mit ihr passiert?

Sie ist unter ungeklärten Gründen in den 60er auf der Autobahn Richtung Ostsee bei einem Unfall umgekommen. 
Sie hat übrigens in Hamburg gewohnt, in Rothenburgsort. Manche behaupten sie hätte Selbstmord begangen, die anderen, das es einfach ein Autounfall war.

Das ist traurig 

Sie und das Lied sind der Grund für meine Namenswahl. 

Eine gute Wahl, er passt zu dir.

Danke. 

Beinahe wäre es schief gegangen, weil der Gutachter bekloppte Fragen gestellt und ich entsprechend geantwortet hatte.

Ich gehe nochmal zur Toilette, dies mal ohne zu zögern, welche ich nehme.

Als ich zurückkomme sehe ich Jenny telefonieren. Nachdem sie aufgelegt hat, kommt sie zu mir.
Schluss für heute. Du hast genug getrunken. Ich habe dir ein Taxi bestellt. 
Sie umarmt mich
Mach dir keinen Kopf. Für mich bist du perfekt als Frau. Mehr Frau als andere. Toi toi toi!! Wird alles gut gehen. Ich komme dich besuchen.
Ich lächle sie an.
Mir fehlen die Worte.
Ich drücke sie.
Ich nehme meine Jacke, verlasse die Bar und gehe zum Taxi.

Der letzte Schritt steht kurz bevor. Nur noch wenige Stunden bis dahin.

Die letzten Stunden 

ENDE





Das Selbstbestimmungsgesetz ist da

Endlich ist es  soweit. Ein neues Gesetz muss her! Das wird seit ca 5 Jahren immer wieder gesagt, da das alte "Transsexuellen Gesetz&qu...