Dienstag, 24. November 2020

Ich schreibe weil ich ein Vers hab

Ich höre sehr gerne die Songs von Konstantin Wecker. Ganz besonders das Lied "Ich singe, weil ich ein Lied hab". Von diesem und anderen gibt es eine neue Version. Gesungen von der wunderbaren Sarah Straub. Ihr Album heißt "Alles Das und Mehr. 13 Songs von Konstantin Wecker. Ich mag das Album und ihre Stimmte sehr. Höre ihr Album sehr oft. Da ich ja schreibe, kam ich irgendwann darauf, dieses Lied "Ich singe, weil ich ein Lied hab passend um zutexten. Eine weibliche Form sozusagen.


 Ich schreibe, weil ich ein Vers hab


Sie war Dichterin, wie andere Bäcker
Oder Handelsvertreterin sind.
Sie verkaufte sehr gut, denn sie hielt sich
An die Sonne, den Mond und den Wind.
Ihre Welt war so herrlich gerade,
Ihre Bluse so weiß und so rein,
Und sie schrieb sich, ganz ohne zu zögern,
In die Seele des Volkes hinein.
Doch ganz plötzlich befiel sie das schreiben,
Wie einen ein Fieber befällt,
So als hätte sich irgendwas in ihr
Gegen sie gestellt.
So als hätte sich ihre Stimme
über sie hergemacht
Und das stumme Gestammel der Dichterin
Plötzlich zum Schweigen gebracht.


Ich schreibe, weil ich ein Vers hab,
Nicht, weil es euch gefällt.
Ich schreibe, weil ich ein Vers hab,
Nicht, weil ihr's bei mir bestellt
Ich schreibe, weil ich ein Vers hab,
Nicht weil ihr mich dafür entlohnt.
Ich schreibe, weil ich ein Vers hab,
Und keiner, keiner, keiner wird von mir geschont.
Ich schreibe, weil ich ein Vers hab.




Ich schreibe, weil ich ein Vers hab.
Es gab viele, die hatten bis dato
Ihr tägliches Brot an ihr,
Und sie sahen die Schreibmaschine
Aus ihren Fängen entfliehen.
Und die Mädchen verließen die Dichterin
Und der Ruhm stieg der nächsten ins Haupt,
Und es wurde ihr einfach alles,
Was früher für sie war, geraubt.
Und so trug man die Dichterin zu Grabe,
Und eine neue stieg lächelnd ins Land.
Sie verkaufte sehr gut, denn sie hatte
Sich besser in der Hand.
Nur von weitem und etwas verschwommen,
Schon zu leise, um noch zu bestehn,
Sucht ein Vers sein Recht zu bekommen,
Denn man kann es schon nicht mehr verstehn.



Ich schreibe, weil ich ein Vers hab,
Nicht, weil es euch gefällt.
Ich schreibe, weil ich ein Vers hab,
Nicht, weil ihr's bei mir bestellt
Ich schreibe, weil ich ein Vers hab,
Nicht weil ihr mich dafür entlohnt.
Ich schreibe, weil ich ein Vers hab,
Und keiner, keiner, keiner wird von mir geschont.
Ich schreibe, weil ich ein Vers hab.


Writer(s): KONSTANTIN WECKER


#weckerswelt #KonstantinWecker #Allesdasundmehr #SarahStraub

Mittwoch, 11. November 2020

Licht an mit Alexandra Boisen

 Serie: Licht an

Kontaktbeschränkung, die Welt hat geschlossen, und das im November. Wie also kommen wir ans Licht? Persönliche Geschichten aus dem Herbst 2020.

Süddeutsche Zeitung


Teil 1 der Serie

Licht an mit Eva Manesse


Teil 2 der Serie

Licht an mit Katja Riemann



Mein Gastbeitrag:


Man will nicht allein sein



Das gilt auch für mich, ich bin alleine, ich bin Single, seit einigen Jahren. Es ist eine komische Zeit. Die Dunkle Jahreszeit bricht gerade an. Ich habe eine depressive Phase hinter mir. Corona macht mir zu schaffen. Was kann ich machen, das meine Zeit wieder heller wird? Nicht dunkler? Mein wunder Punkt ist, das Verbot des Kontaktsports. Bedeutet das Aus für unseren Handballsport. Das, was ich gerne gemacht habe. Nicht nur Spielen, sondern auch anderen Mannschaften zu schauen. Und so nicht allein zu Hause zu sein.


Am Sonntag, 8.11. hätten wir unser erstes Spiel gehabt. Ohne Corona, wären wir in der Mitte der Saison.  Auch Museumsbesuche, Ausstellungen, Lesungen, sind nicht mehr möglich. Was mache ich als Ersatz? Dank meinem Arbeitgeber darf ich von Zu Hause aus arbeiten. Was wird das mit mir machen? Um nicht 24 Stunden in der Wohnung zu sitzen, gehe ich nach der Arbeit raus, spazieren. Auf dem Wanderweg bei mir um die Ecke und oder im Öjendorfer Park oder wie zuletzt mit meiner Betreuerin im Hammer Park, der auch sehr schön ist. Wie lange das noch möglich ist, wenn es immer früher Dunkler wird, werde ich sehen. Während meiner Depriphase habe ich mit dem Schreiben von Gedichten angefangen, später kamen Geschichten dazu. Beides habe ich in den letzten Wochen vernachlässigt, Mir fehlte die Motivation. Da ich im Moment Symptonfrei bin, nächstes Jahr keine Therapie mehr habe, wollte ich auch "ASP" auslaufen lassen, Corona macht das gerade wieder zu nichte. Anstatt es zu verringern, nutze ich wieder vermehrt Termine mit meiner Betreuerin. Ich lese vermehrt. Ich habe meine "alte" Teemaschine reaktiviert, in einem Teeladen in der Hamburger Innenstadt eine "Teemischung" gekauft. "Vanille".  Wenn der Tee fertig ist, setze ich mich mit "Tolino" und Becher Tee in meinen Sessel, decke mich mit meiner Lieblings Decke zu und genieße den Tee.


Schlechtes passiert in der Welt auch gerade. Wien, Dresden und eine Mega lange US-Wahl, in der sich der US-Präsident als schlechter Verlierer präsentiert. Schlechte Zeiten für die Menschheit, dazu der Virus, der momentan wieder vermehrt um sich greift. Nirgendwo auf der Welt ist man vor ihm sicher.


Ich versuche solche Berichte in den Medien nicht mehr zu lesen, im TV nicht mehr anzugucken, gucke Sendungen die ich aufgenommen habe. Ansonsten will ich wieder schreiben, egal was, egal wie viel. Ich schreibe meine Gedanken, was ich mache, wie es mir geht in ein Tagebuch. 

Nicht nur ich halte mich wohl vermehrt auf Twitter auf. Kenne da viele, die meine Interessen teilen.

Und wenn im TV nichts kommt, was mich interessiert, verbringe ich den Abend mit dem Lesen eines guten Buches, bis es Zeit wird ins Bett zu gehen.


Ich habe und weiß kein Allheilmittel, probiere  mich aus, höre auf mich wenn's mir dabei nicht gut geht, suche ich weiter..








#SüddeutscheZeitung #LichtAn #Gastbeitrag #Kolumne #KatjaRiemann #EvaManesse #TransGedichteAlexa #pandemie #corona 

Sonntag, 8. November 2020

Brief an Mich

Im Rahmen  meiner Verhaltenstherapie hatte ich vor einigen Wochen einen Brief an Mich geschrieben. Alle paar Tage lese ich ihn mir vor. Ich habe ihn mir vorgelesen und dabei auf Handy aufgenommen. Diese Aufnahme spiele ich mir alle paar Tage vor. Nur am PC hatte ich ihn noch nicht geschrieben. Das habe ich jetzt getan.  



Hallo Alexa,

Du hast dich lange verstecken müssen. Zu lange. Das tut mir sehr leid. Nun bist Du aber da. Darüber freue ich mich sehr.



Glaube mir, ich hätte Dich gerne früher rausgelassen. Ich konnte es einfach nicht.



Ich bin sehr froh, das ich es endlich geschafft habe, dich nicht mehr zu verstecken.



Seit dem bist Du Deinen Weg gegangen.


Ich bin sehr stolz auf Buch.


Auch, das Du bis zum Ende durchgehalten hast, niemals aufgegeben hast. Trotz aller Schwierigkeiten.



Du bist dabei, dir ein eigenes Leben aufzubauen.

Du hast bereits viel in Deinem Leben geändert, in Deinem Zuhause.



Du machst ganz viele Dinge, die Du früher nicht gemacht hast.



Du spielst auch wieder in einer Mannschaft. Mit Ihnen Handball. Vielleicht sogar als erste Transfrau.



Dir musste keiner sagen, was Du tun solltest. Dasss hast Du alles von alleine gewusst.



Es war richtig, wie Du Deinen Weg gegangen bist.



Ich bin stolz auf Dich

Ich liebe Dich dafür



Du hast dich Tag für Tag aus Deiner Depression gekämpft. Nimmst keine Tabletten mehr.



Du bist eine Kämpferin



Ich bin so stolz auf Dich



Ich liebe Dich



Deine Alexa



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Das Selbstbestimmungsgesetz ist da

Endlich ist es  soweit. Ein neues Gesetz muss her! Das wird seit ca 5 Jahren immer wieder gesagt, da das alte "Transsexuellen Gesetz&qu...