Freitag, 30. Juni 2023

2 Jahre ASP

Ambulante Sozialpsychiatrie (ASP)



Seit 6 Jahre weiß ich jetzt, das ich Depressionen habe. Wie lange insgesamt? Keine Ahnung, vielleicht 10? 15? oder auch 20 Jahre. Alles möglich. Auf jeden Fall verschwindet sie nicht von heute auf morgen wieder. Aber das wusste ich damals alles noch nicht. Hatte keine Ahnung was das genau ist. Die Depression. Seit diesen 6 Jahren war ich 3 mal in einer Tagesklinik. Immer in der gleichen. Was im Nachhinein ein Fehler war. Weil mir nicht geholfen wurde. Bin halt ein spezialgelagerter Sonderfall. 

2017 ging ich mit einer Mitpatientin von meinem ersten Klinikaufenthalt, zu einem Vortrag über Depressionen. Er fand in einem Sozialtreff statt. Liane ging da schon eine ganze Weile hin. Ich dachte immer, das ist nix für mich, weil alle Veranstaltungen, die sie besuchte, tagsüber während meiner Arbeitszeit stattfanden. Der Vortrag war gut besucht, ich saß mit anderen ganz hinten auf einer bequemen Couch. Schade, das ich bei mir keinen Platz dafür habe. 😅 Ein paar Tage später lud Liane mich ein, mit zum Frühstück zu kommen. Da ich noch krank geschrieben war, ging ich mit. Es gefiel mir und ich ging auch die nächsten Male mit (immer Montags). Neben mir saß jedes mal eine sympathische Frau. Sie kam immer später und setzte sich auf den freien Platz neben mir. Nach dem zweiten oder dritten Male fragte mich Liane ob ich nicht mal mit jemand vom Sozialtreff reden möchte. Nach einigem Überlegen sagte ich zu. Sie sprach mit ihrer Betreuerin und wollte für mich einen Termin machen. Leider klappte es nicht sofort und es dauerte ein wenig. Als es soweit sein sollte, konnte ihre Betreuerin nicht. Ich sollte stattdessen mit jemand anders reden. Ich wollte aber nicht mit dieser Person sprechen. Plötzlich kam von rechts die Dame, die immer beim Frühstück neben mir saß herein und ohne das ich es eigentlich wusste ob sie überhaupt da gearbeitet hat, zeigte ich auf diese Dame und sagte laut. "Die will ich". 😅 Das hat sie wohl gehört und blieb stehen. Lianes Betreuerin fragte sie ob sie mit mir sprechen möchte. Sie hatte Zeit und wir zogen uns in einen kleinen Raum zurück. Frau Heinecke informierte mich erst mal wo ich mich befinde und was hier alles statt findet und was ASP bedeutet. Ich erzählte ihr dann von mir und meinen Belastungen. Dann kam natürlich irgendwann die Frage ob ich ASP machen möchte. Nach einiger Überlegung habe ich ja gesagt. Wir haben dann zusammen alles nötige erledigt (Anträge ausfüllen).Ich durfte mir auch Ziele aussuchen, was ich machen möchte, erreichen möchte usw. 

Seitdem sehen wir uns fast jede Woche, reden viel und lange. Was mich bedrückt und belastet aber auch viele ganz andere Dinge, die mit meiner Krankheit gar nix zu tun haben. Wir haben auch mal Stress mit einander. Dann wäscht sie mir den Kopf, weil ich (wieder) Mist gebaut habe. Aber das ist auf jeden Fall richtig. Und muss sein. Ich kann ihr alles erzählen. Über alles reden. Was für mich ganz wichtig ist. Wenn das nicht der Fall ist, sollte man sich auf jeden Fall einen anderen dafür suchen. 

Es war Glück! das ich mitgegangen bin. Es war Glück! das ich die richtige Wahl getroffen habe. 

Nun sind 2 Jahre vergangen und ich bin auf jeden Fall weiter als damals. Vieles habe ich alleine geschafft. Bei vielem hat mich meine Betreuerin auf den richtigen Weg gebracht. Den Anstoß gegeben.

Keiner von uns weiß natürlich wie die Zukunft wird aber Stand jetzt, möchte ich mit keiner anderen zusammen arbeiten als mit meiner jetzigen Betreuerin. 



Gruppenangebot an dem ich regelmäßig teilnehme:



In der Schreib- und Literaturgruppe unterhalten wir uns über Bücher, die sie grade lesen. Gerne können Ideen und Kritiken zu den literarischen Werken und auch zu Ihren Eigenkreationen in unsere wöchentlich stattfindenden Gruppe erörtert werden. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Ihre Eigenkreationen in der hausinternen "B+S Nachrichten" Zeitung zu veröffentlichen. Angedacht sind kleine Gedichte oder Geschichten die Sie erlebt haben oder sich ausgedacht haben. Wir treffen uns jeden Dienstag von 16 bis 18 Uhr.



B+S Soziale Dienste Hamburg



#asp #ambulantesozialepsychiatrie #bssozialedienste #Hamburg #Depressionen 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

44. Todestag John Lennon

 Manches im Leben vergisst man nicht. So auch ich. Ich war 15, ging auf die Otto Hahn Gesamtschule und einmal in der Woche zum Nachhilfeunte...