Sonntag, 16. Oktober 2022

2. geschlechtsangleichende Operation

Nun kommt auch bald wieder der Jahrestag meiner 2. geschlechtsangleichenden Operation.  Die Zeit vergeht so schnell, es war doch erst gestern als ich im Krankenhaus war. Der Ablauf war im Vergleich zur ersten etwas anders. Ich brauchte erst am OP Tag im Krankenhaus sein. Musste wieder mit leerem Magen ankommen. Heißt, am Vortag (ein Montag) noch so viel wie möglich essen und trinken. Ich packte also am Vortag meine Taschen. Auch dieses Mal war mir nicht klar, wie lange ich da bleiben werde. Wieder ging es mit der Bahn und Bus zum Krankenhaus. Den Weg kannte ich ja zum Glück bereits. Ich war pünktlich und fand auch das Wartezimmer vor dem OP Saal. Nun begann das Warten. Warten, warten, warten!!! Es passierte NIX!! Keiner kam um mich abzuholen. Gegen Mittag bekam ich sozusagen frei. Konnte erst mal raus aus dem Wartezimmer und mich draußen bewegen. Ich schaute mich auf dem Gelände um. Zurück im Wartezimmer kam die nächste Ansage. Entweder geht es bald los oder ich darf schon mal in mein Zimmer. Oh jee!! Den ganzen Tag war ich jetzt ohne Essen. Wird mir wieder passieren, was beim ersten Mal passiert ist?? Das ich erbrechen muss, wenn das Abendbrot gebracht wird?? Gegen ?? 14 Uhr kam dann die Erlösung, ich wurde aufgerufen. Es ging endlich los. Ich durfte mich ausziehen, die Sachen alle verstauen, wurden nach oben in mein Zimmer gebracht. Dann ging es in den OP Vorraum. Ich wurde wieder verkabelt, bekam einen Zugang am Arm. Dieses Mal funktionierten alle Geräte einwandfrei. Und auch die Narkose funktionierte wie beim ersten Mal. Nach dem ich sie erhalten hatte, lag ich auch schon wieder im Aufwachraum. Ich hatte wieder nichts mitbekommen. Die Schwester kam, sah das ich wach war, fragte ob alles in Ordnung war, ich bejahte, sie ging wieder. Ich war anscheinend sehr müde. Ich schlief wieder ein. Als ich wieder aufwachte, war es draußen dunkel. Wieder kam die Schwester. "Na ausgeschlafen?", fragte sie mich. Sie rief einen Pfleger, der mich nach oben auf mein Zimmer brachte. Es war das gleiche wie beim ersten Mal. Meine Sachen waren bereits da. Abendbrot kam auch bald, was leichtes. Dieses Mal ging alles gut. Kein Erbrechen. Am nächsten Tag, es war der erste Feiertag in Hamburg an einem 31. Oktober, kam am Vormittag die Visite. Es sah alles gut aus. Keine Komplikationen bei der OP. Alles normal. :) Und schon war ich wieder alleine. An diesem Feiertag gab es zum ersten Mal freien Eintritt in die Museen, die in Hamburg mitmachen (wollten). Tja und ich wollte auch mit machen. In die Kunsthalle gehen. Stattdessen lag ich im Krankenhaus. Da ich nich liegen bleiben musste, bewegte ich mich im Krankenhaus bzw. auf dem Gelände. So ging der Tag rum. Am nächsten Morgen, nach der Visite, hieß es (für mich plötzlich), das ich nach Hause gehen kann. Ich rief meinen Vater an, der mich mit dem Auto abholen wollte. Die Papiere wurden fertig gemacht, ich packte alle meine Sachen zusammen, schaute noch mal nach, damit ich auch nichts vergesse, verabschiedete mich von den Krankenschwestern und Pflegern und verließ das Krankenhaus. Mein Vater kam zum Glück recht schnell. Zu Hause legte ich mich erstmal wieder hin. Tasche blieb unausgepackt auf dem Boden liegen. 

Im Nachhinein hätte ich gefühlt auch bereits abends nach der OP nach Hause fahren können und zwei Tage später zur Kontrolle noch  mal hinfahren können. :)  


Auch wenn sich das vielleicht für manche komisch anhört, für mich waren beide Operationen ein Kinderspiel. Und sie waren richtig. 

Es hat sich mir nie die Frage gestellt ob ich die OP möchte oder lieber doch nicht, da es keine leichte ist, das Ganze nicht rückgängig zu machen ist. Es ging mir nur um das Wann, nie um das Ja oder Nein. Es war für mich das Richtige. 


Lest auch über meine 2 Wochen im Krankenhaus, ein Bericht über die erste GaOP :)



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