Freitag, 19. März 2021

Mein Prozess der Transition

 „Als Transition wird der Prozess bezeichnet, in dem eine Trans Person soziale, körperliche und/oder juristische Änderungen vornimmt, um die eigene Geschlechtsidentität auszudrücken.“

– Queer Lexikon (2020)


Demnach gibt es einen Anfang und ein Ende für diesen Prozess. Zumindestens für mich. Seitdem bin ich eine Frau und keine "Transgender" mehr. 

Das bedeutet für mich, das mein Prozess mit der 2. GaOp Ende Oktober 2018 abgeschlossensten ist.
Seitdem suche ich mein Leben als Frau und versuche weitestgehend alles zu vermeiden
was mit Trans/Transgender zu tun hat. Was leider nicht so einfach war und ist, wie ich mir das vorgestellt habe.

Ich versuche meistens in den sozialen Medien Artikel die mit "Trans" zu tun haben, zu vermeiden. Leider für mich gab es in den letzten Wochen zu viele Beiträge zu diesem Thema

Heute ist mir das mal wieder nicht gelungen. Grund ist ein Artikel über "Elliott Paige". Ein Schauspieler der sich vor einiger Zeit als Transmann geoutet hat. 

Das #TimeMagazin hat ihn in der neuesten Ausgabe auf dem Titelbild. Was auf Facebook viele aufruft,
anzuzweifeln oder abzusprechen, das er ein #Transmann ist. Und ich konnte mich leider nicht
zurückhalten immer wieder darauf hinzuweisen, das er ein "ER" ist und keine "Sie". Aber es ist wie immer zwecklos mit diesen Leuten darüber zu diskutieren, sie wollen ihre Meinung behalten, das es nur Mann und Frau gibt und Mann Mann ist und Frau eine Frau. Da gibt es nix anderes für sie. Es ist wie gegen Windmühlen ankämpfen. Es belastet auf Dauer und ich merke gerade, wie es mir zu viel wird, wenn ich immer wieder lese das es mich sozusagen nicht gibt oder ich darf keinen Sport mit anderen Frauen machen. Ich muss dann wieder mehr darauf achten, solche Artikel und deren Kommentare zu lesen. Einfach nur ignorieren. Ich kann diese Menschen nicht ändern. 

Schlimm finde ich es auch, wenn andere "Transgender" mir vorschreiben wollen, das ich für immer "Transgender" bin, nur weil sie so empfinden. Akzeptanz ist da nicht vorhanden. Wenn ich deren Meinung akzeptieren kann, dann möchte ich auch, das akzeptiert wird, das für mich das ganze abgeschlossen ist. Das bedeutet nicht, das mich niemand mehr um Rat und Unterstützung bitten kann, sofern es jemand möchte. Im Gegenteil. Auch solche Menschen, kann ich in Zukunft nur ignorieren, denn es würde mir auf Dauer nicht gut tun, von ihnen zu lesen, Kontakt zu haben.

Ich versuche mir ein Umfeld zu schaffen, in dem ich so leben kann, das ich mich wohlfühle, in denen es um die Dinge geht, die ich tue, z. B Handball spielen und meine "Geschichte" keine Rolle (mehr) spielt. Das wünsche ich mir für alle #Transgender". Frei von Diskriminierungen und Mobbing. Das werde ich aber wohl nicht mehr erleben. Leider und schade, denn es könnte so schön sein auf unserer Erde.

Das Thema "Trans" 100% zu meiden, wird mir nicht gelingen, ich kann aber versuchen eine sogenannte Mitte zu finden, eine mit der ich leben kann, ohne das sie mich belastet und runterzieht.








#Transgender #Transidentität #Transsexuell #Transmann #Transfrau #divers #nonbinär 
 

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