Was wäre wenn...

 oh je, was für ein Gespräch heute Meine Betreuerin (ASP) und ich haben heute bei unserem Treffen darüber gesprochen, was wäre wenn, wenn ich mich als Kind (in den 70ern) geoutet hätte. Ich kann darüber nur spekulieren. Es war eine andere Zeit als heute. Kein Internet, keine Berichte in den Zeitschriften, Zeitungen oder im Fernsehen.

Ganz klar. Ich war damals 1970 5. 1980 15. Hätten meine Eltern mir geglaubt?? Wenn nicht, hätte es monatelang Theater gegeben. Ich kann recht stur sein. Angenommen, sie wären mit mir zu einem Arzt gegangen. Hätte der mir geglaubt? Ich gehe mal von nein aus. Was dann?

Irgendwann Klapse?? Damals war auch recht aktuell, egal was man macht, denk an die Nachbarn, was sollen die denken? usw. Hätten mir meine Eltern "weibliche" Kleidung gekauft? Wohl kaum. Hätte ich ein Doppelleben führen können? Keine Ahnung. Zur Bundeswehr hätte ich wohl kaum

was mitnehmen können. Mobbing wäre mir vom ersten Tag an sicher. Zum Glück war ich ausgemustert (T5 aufgrund meines toten linken Ohres). Wie wäre meine Ausbildung beim Staat (zum Beamten) verlaufen? Hätte ich da als "Frau" hingehen können? Ins Finanzamt? Ich glaube, das hätte man mir untersagt. Ich hätte es auch deshalb nicht machen können, weil mein Vater im Finanzamt gearbeitet hat. Von daher, auch wenn es immer wieder hochkommt, bin ich froh und stolz das ich es endlich gemacht habe. Und das bis zum Ende (GaOp). Und ändern kann ich es ja

auch nicht mehr. Es ist wie es ist. Und wer weiß, wie die GaOp vor 20 - 30 Jahren ausgegangen wäre. Ein Kinderspiel, wie 2018??? Wohl kaum.

Ich habe eben mal gegoogelt um zu sehen ob andere Trans Menschen in meinem Alter über ihre Kindheit in den 70er schreiben. Leider habe ich nichts gefunden. Wer da helfen kann, mit Links oder anderem, würde ich mich darüber freuen

Ich habe mich jahrelang versteckt, habe es (erfolgreich) verdrängt, immer wieder kurz rauskommen lassen. Immer wieder, das es ja keiner mit bekommt, was ich da trage. Ich bilde mir ein, das ich deshalb Depressionen bekommen habe, weil ich nicht auf mich gehört habe. Und das diese noch viel schlimmer geworden wäre, wenn ich es 2014 weiterhin verdrängt hätte.

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