Donnerstag, 24. September 2020

Sommer 1982 Teil 1

 

Bitte such mich nicht, versprich mir das....



2020


Im Radio laufen Songs von Dire Straits, Supertramp, Elo und ...


Foreigner mit Waiting for a Girl like you...


Und wie so oft, bin ich zurück im Sommer 82, den ich in Italien am Gardasee verbrachte. Zurück die Erinnerung an Kerstin C.



Sommer 1982


Da standen wir beide nun am Reisebus, wissend, das unsere Zeit vorbei ist. Wir küssten uns zum Abschied. Lang und innig. Schluckend kamen ihre Worte, bitte such mich nicht. Versprich mir das, ja? Da ist nämlich jemand. Psst mach ich zu ihr um sie zu unterbrechen. Ich verspreche es dir. Lass uns bitte nicht heulen. Ich sah, wie schwer ihr das fiel. Sie nahm ihr Gepäck, drehte sich um und ging. Ich schaute ihr nach und stieg wieder in den Bus. Der Platz neben mir war jetzt leer. Mir flossen die tränen.



Monate zuvor 


Mein Bruder, unser Freund und ich hatten vereinbart gemeinsam in Urlaub zu fahren. Nach vielem reden, suchen, hatten wir uns auf Italien geeignet. Es sollte an den Gardasee gehen. Mit sunshine tours, die gruppenreisen anbieten. 



3 Wochen zuvor


Der Tag der Abreise ist gekommen. Ferien am Gardasee. Mit dem Zug geht es nach Oberhausen. Dort beginnt unsere Reise. Mit der U-bahn geht es zum Hauptbahnhof. Und dann ab ins Ruhrgebiet. In Oberhausen bin ich auf die Welt gekommen. Bin eingeschult worden. Wir sind extra früher gefahren um zeit zu haben, uns die stadt anzuschauen. 1972 sind wir nach Hamburg gezogen. 10 Jahre später war ich wieder da. Und wenn auch nur für ein paar Stunden. Unser Gepäck haben wir im Bahnhof in Schliessfächern untergebracht. Dann schauten wir uns die Stadt an. Hat sich ja einiges getan, auch wenn ich zu klein war als wir Oberhausen verlassen hatten. Nach 2 Stunden wird es Zeit zum Bahnhof zurück zu gehen unsere Sachen aus den Schließfächern zu holen und zum Treffpunkt zu gehen. Wir sind aber rechtzeitig da. Der Bus ist bereits da, auch Betreuer sind schon anwesend. Wir stellen uns vor, werden auf einer Liste abgehakt, können uns im Bus einen Platz aussuchen. Viele sind wir noch nicht. Pünktlich geht die Fahrt los. Ich schaue aus dem Fenster bis wir auf der Autobahn sind. Um mir so ein bißchen die Stadt an zu schauen. Die Autobahn ist zum Glück nicht so voll. Keine Staus, wir kommen gut durch. Nächster Halt ist in Frankfurt. Dort steigen dann die nächsten Mitreisenden zu. Ich mache es mir auf meinem Platz bequem. Döse vor mich hin, bis wir Frankfurt erreichen. Dort stehen schon viele Jungen und Mädchen, die alle mit wollen. Einige verabschieden sich, von ihren Eltern möglicherweise. Der Bus füllt sich. Nach dem alle ihren Platz gefunden hatten, setzten wir die Reise fort. Los geht es jetzt, ab nach Italien. Die Gruppenbetreuer melden sich jetzt zu Wort, begrüßen alle. 2 Wochen Ferien warten auf uns alle. Und dann fährt der Bus auch schon los. Ich mach es mir auf meinem Sitz bequem. Schaue aus dem Fenster. Drehe michzum Gang und schaue mir aus den Augenwinkeln die Mitreisenden an. Die meisten in meinem Alter aber auch einige, die älter aussehen. Eine von den Mädchen, langes blondes Haar, sympathisch. Wo sie wohl her kommt? Ist in Frankfurt eingestiegen. Ich schaue lieber wo anders hin, wieder aus dem Fenster. Was für ein hübsches Mädchen, denke ich mir. Der Busfahrer macht Musik an. NDW „Markus: Ich will Spaß“, „Spliff: Carbonara“. Wir singen lauthals mit. Die Stimmung im Bus ist auf jeden Fall gut. Es wird langsam dunkel und man sieht nichts mehr von der Umgebung, wenn man aus dem Fenster schaut. Die Welt fliegt nur so an uns vorbei, Ausfahrt für Ausfahrt, Stadt für Stadt. München liegt hinter uns, es geht Richtung Österreich. Bis auf die Musik vorne beim Fahrer ist es still im Bus. Die meisten von uns versuchen zu schlafen. Andere flüstern mit einander. So geht es durch die Nacht. Früh morgens fahren wir in Italien über die Grenze. Wir kommen ohne Probleme durch. Jetzt geht es direkt zum Gardasee. Alle sind wieder wach und aufgeregt. Die Sonne ist aufgegangen und es wird ein schöner Tag werden. Nach 2 Stunden sind wir am Gardasee angekommen, jetzt nur noch zum Bestimmungsort und unserem Hotel. Zum Glück müssen wir nicht den ganzen See umfahren und sind bald im Ort angekommen. Dann hält er auch schon vor unserem Hotel. Die Türen gehen auf und wir steigen alle aus. Geschafft, denke ich. Strecke mich. Ein paar Minuten und ich habe mein Gepäck in der Hand. Wir betreten das Hotel und werden freundlich begrüßt. Wir versammeln uns alle in der Halle. Nicht lange und ich weiß, welches mein Zimmer ist und wo es sich befindet. Ich teile es mir , mit meinem Bruder und unserem gemeinsamen Freund. Bis zum Mittagessen ist noch Zeit. Ich lege mein Gepäck auf den Boden und mich aufs Bett und ruhe mich erst mal aus, bis es Essen gibt.. Ich schließe die Augen. Mir fällt dieses „eine“ Mädchen ein. Die, die mir gefallen hat. Ich hab Zeit genug, um sie kennen zu lernen. Plötzlich werde ich von einem Kissen getroffen. Aufwachen, ruft Andreas. Mittagessen!!! Ich stehe auf, mache mich ein wenig zurecht. Gemeinsam suchen wir den Ort auf, wo in den nächsten Wochen unser Mittagessen stattfinden wird. Bevor das Essen serviert wird, werden wir noch mal von unseren Ferienbetreuern begrüßt, allgemeine Worte werden gesprochen, ein Ausflug nach Venedig angekündigt, den wir mit machen können. Ich sage innerlich schon mal zu. Wir haben aber noch ein paar Tage Zeit um uns dafür anzumelden. Mein Bruder und Andreas wollen bestimmt auch mit, wie ich ihnen ansehen kann. Dann wird das Mittagessen serviert. Nach dem Essen verlassen wir drei das Hotel und schauen uns ein wenig um. Wirklich ein schönes Städtchen.




Nachwort


Bitte such mich nicht“. So endete meine Geschichte. Vielleicht hat sie sich auch anders ausgedrückt. Auf jeden Fall ist es passiert. Meine Geschichte ist eine Mischung aus Realität und Fantasie. Ich habe leider nicht alles behalten, was damals passiert ist. Solltest Du, liebe Kerstin auf „meine“ Geschichte stossen und sie lesen, dann hoffe ich, das sie Dir gefällt. Hast Du danach Lust, dich bei mir zu melden, dann tue Dir keinen Zwang an. Ich würde mich sehr freuen. Zu hören, was Du noch so an Erinnerung von damals hast.

Sollte sich eine/einer der Teilnehmer wieder erkennen, so freue ich mich, wenn ihr Euch bei mir meldet.

Hätten wir damals Handys und Whats App, wir hätten sicherlich eine Gruppe gegründet um so die nächste Zeit in Kontakt zu bleiben. 




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