Freitag, 4. Februar 2022

Deutschlandreise


Dies ist der Beginn einer Fortsetzungsgeschichte. Unten am Ende kommt ihr per link zum nächsten Teil :)  Viel Spaß beim Lesen :)

















Es ist Ende November.

Ich sitze in meinem Sessel, über meinem Knie meine Lieblingsdecke. In den Händen die Zeitung von heute. Ich bin beim Lesen gerade bei der Kultur angekommen. Ich stutze. Ein Artikel erregt meine Aufmerksamkeit. In Frankfurt wird eine „Monet“-Ausstellung stattfinden. Dazu ein paar Bilder von „Manet“. Darunter die „Nana“. Eins meiner Lieblingsbilder. „Da muss ich hin“, schreie ich laut. Nur wie, frage ich mich. Andere Museen als die in der Stadt, in der ich lebe, in Hamburg würde ich sehr gerne sehen. Nach Köln zum Beispiel oder Wien, Oder oder. Nur wie? Ich brauche Geld und Zeit. Ich muss bald meinen Urlaubsantrag in der Firma abgeben. Da kann ich mir Zeit einplanen für eine Reise. Da die Ausstellung im Sommer läuft, werde ich in dieser Zeit Urlaub nehmen. 3 Wochen sollten reichen. Vielleicht schaffe ich ja auch einen Abstecher nach Amsterdam, träum!!! Gesagt getan, am nächsten Tag reiche ich meinen Urlaubsantrag ein.


6 Wochen später.

Mein Urlaubsantrag wurde genehmigt. Jetzt kann ich anfangen, meine Reise zu planen. Wo möchte ich hin? Wie komme ich hin? Was brauche ich alles für unterwegs? Zum Glück habe ich 5 Monate Zeit. Ich möchte mit der Bahn fahren und schaue im Internet, was eine Bahncard kostet. Es gibt 3 verschiedene. Bahncard 25, 50 und 100. Ich entscheide mich für die Mitte. Ich sehe, das es eine Probebahncard für 3 Monate gibt. Die werde ich mir holen. Mit dem Kauf muss ich aber noch warten, damit die Probezeit während meiner Reise ist. Hach, wat bin ich doch schlau!!!


Juni, 6 Wochen vor Beginn der Reise.

Feierabend. Ich fahre zum Hauptbahnhof. Zum Glück ist es im Bahnzentrum nicht so voll. Im Gegensatz zur proppevollen U-Bahn. Ich frage mich, was die alle in der Stadt wollen? Ich stelle mich an einen Schalter an und kurze Zeit später bin ich auch schon dran. „Einmal Bahncard 50 Probe“ bitte sage ich zu der Angestellten. Sie nimmt meine Daten auf, nennt mir den Preis und ich bezahle mit meiner EC-Karte, 73 Euro. Anschließend gehe ich noch zum Presseladen und schaue mich um, Comics und Bücher. Anschließend fahre ich nach Hause.

Zuhause lege ich die Bahncard in die oberste Schublade meines... das am Fenster steht. Jetzt muss ich mir überlegen, wo ich hin möchte und vor allem, wo zuerst. Wo ich hin möchte, weiß ich ungefähr. Eine Reihenfolge muss ich erstellen, will ja nich kreuz und quer fahren, bzw. in Süden, dann nach Westen und wieder zurück in Süden. Macht keinen Sinn. Ich brauche eine vernünftige Reihenfolge. Z.B. Bremen, Köln, Oberhausen, Wuppertal, Frankfurt, München, Nürnberg, Wien, Amsterdam. Ich schaue mir die Museen mal im Internet an, mal schauen, was da so an Ausstellungen kommt. In Holland gibt es ja die Museen für Rembrandt und Van Gogh und das Anne Frank Haus. Würde ich schon ganz gerne sehen. Vielleicht, vielleicht. Ist halt auch die Frage, traue ich mir eine solche Reise zu?


Zwei Tage später treffe ich mich mit meiner Betreuerin im Sozialtreff. Ich sitze in einem Raum und lese. Plötzlich geht die Tür auf und Simone kommt herein. „Hallo Alexa“ begrüßt sie mich lächelnd. „Hallo Simone“ erwidere ich. Sie setzt sich mir gegenüber. Stille erstmal, ich packe meinen Ebook Reader in die Tasche. Ich erzähle ihr, das ich so stabil wie möglich bin im Moment. „Ich plane gerade meinen Urlaub, ich möchte eine Reise machen im Juli, habe schon extra so meinen Urlaub beantragt.“ „Wow, was möchtest Du denn machen?“ „Ich möchte, worüber wir ja schon mal gesprochen haben, mir verschiedene Museen in Deutschland anschauen. Ich möchte auch sehr sehr gerne nach Amsterdam.“ Dabei lächle ich Simone an. „Ist die Frage, ob ich mir das wirklich zu traue, alleine zu verreisen“. „Du schaffst das schon“, sagt Simone. „Wo willst Du denn hin?“ „Das muss ich mir noch genauer im Internet anschauen, auf jeden Fall Köln, Wuppertal, Frankfurt, München und Nürnberg“. „Das hört sich wirklich toll an“. Ich erzähle ihr von der Bahncard, die ich mir gekauft habe. „Jetzt möchte ich mir eine Route überlegen, übernachten muss ich ja auch, wie viel Kleidung nehme ich mit und und und“. „Ja, das solltest Du dir gut überlegen“. Ich beantrage. dann schon mal „ASP-Frei für die Zeit“. Ich lache dabei. Sie genehmigt es mir grinsend. „Du hast doch sicherlich Dein Handy dabei?“. „Ja klar, warum?“ „Falls irgendwas ist, es Dir nicht gut geht, dann melde dich ruhig“. „Na klar, das mache ich. Ich hoffe, das wird nich passieren aber mal zwischendurch melden, das werde ich auf jeden Fall.“ „Prima, das freut mich, ich bin gespannt, was Du erlebst.“ Wir quatschen noch ne Weile über dieses und jenes. Simone fragt mich, ob wir uns vorher noch mal sehen. „Davon gehe ich aus, ich sach Dir noch Bescheid, wann es los geht.“ Wir machen einen Termin für die nächste Woche aus und ich verabschiede mich von ihr und fahre nach Hause. Ich gehe ich ins Schlafzimmer, öffne den Kleiderschrank und schaue mir meine Kleider an. Ich überlege, welche ich mitnehmen möchte. Und wie viele. Schwere Entscheidung. Statt Strumpfhosen werde ich wohl Socken anziehen. Dabei … Ich sollte mir am Wochenende passende, bequeme Schuhe kaufen. Auf Absätzen die ganze Zeit, ist wohl keine so gute Idee. Also auf zu Deichmann demnächst. Dann lieber Sportschuhe bzw. Turnschuhe. Und wo packe ich das alles rein?? Mensch, Fragen über Fragen. Ich verlasse mein Schlafzimmer und gehe zum Balkon, setze mich in den Stuhl und geniesse die Sonne. Ich strecke die Beine aus, vielleicht werden sie ja ein wenig braun, bis die Reise beginnt. Ich schaue direkt in die Sonne und schließe die Augen.


Samstag

Nach dem Frühstück fahre ich mit der wieder vollen U-Bahn in die Stadt. Turnschuhe kaufen. Es ist schon recht warm, deshalb habe ich keine Jacke an. Nur Kleid und Ballerinas. Zum Anprobieren der Turnschuhe habe ich ein Paar Socken eingepackt. Ich fahre direkt bis zum Hauptbahnhof durch, steige da aus und gehe zur Spitaler Strasse. Ich gehe bis zum Ende, dort befindet sich „Deichmann“. Ich betrete den Laden und schaue mich um. Riesenauswahl, ich schaue mir ein paar Modelle an und vergesse fast, weshalb ich eigentlich hier bin. Ich gehe durch bis hinten, dort rechts neben der Kasse befinden sich die Sportschuhe. Aber schön sehen sie schon aus, besonders das eine Paar. Ich gehe schnell nach hinten durch und sehe schon von weiten die Sportschuhe. Ich schaue mir die Modelle an, suche nach Größe 42. Welche Farbe soll ich nehmen? Weiß? Ich sehe auch welche in Rot. Sogar in meiner Größe. Ich nehme die Schachtel aus dem Regal, setze mich auf den nächsten Stuhl, ziehe meine Socken an und probiere die Schuhe an. Sie passen, drücken vorne nicht, perfekt. Hm, ein pinkes Kleid sollte ich damit aber wohl eher nicht tragen. Ach, mir egal, was andere denken. Okay, die nehme ich. Gehe zur Kasse und bezahle. Die Verkäuferin fragt ob ich eine Tüte haben möchte, ich verneine, zeige ihr meine Tragetasche. Wieder ein Punkt erledigt, denke ich bei mir.


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