Montag, 29. Juni 2020

Geschichte über meine Transition

Es war eine dunkle und stürmische Nacht

                                                      Snoopy


Meine Geschichte aufschreiben? Du kommst auf Ideen, chris. Wenn dann nur für euch. Wer ist euch☺? Na klar meine drei Mädels. Chris, xxxxx und meine Betreuerin. Sonst niemand. Im Moment würde es aber wohl wehtun und tränen kosten. 

Ich glaube, seinen Anfang nahm das ganze im August 2013 in bad Segeberg. Ich war dort mit meiner ex über das Wochenende. Wir waren beim peter maffay konzert. 
Am Samstag war ein Wochenmarkt mit vielen ständen. Auch einer, der taschen angeboten hatte. Eine hatte es mir besonders angetan. In pink natürlich
Sie schrie förmlich kauf mich.  Mit blick auf meine damalige Freundin Widerstand ich. Aber irgendwie hatte ich mich doch geärgert, das ich sie nicht gekauft hatte.


Warum landete ich in einer Tagesklinik?
Warum wurde ich depressiv?

Weil ich nie verstanden hatte, was in mir vorging.
Weil ich mich gegen etwas gewehrt habe, was für mich richtig war.

Ich fand es eine zeitlang toll aber dann kam immer der schrecken was mach ich hier bloß. Was passiert mit mir. Hab dann immer alles versteckt, in die hintersten tiefen meines gehirns. 

Eine ex hatte mich am Ende der Beziehung sogar als Monster bezeichnet, solche wie ich gehörten vergast. Da war erstmal Schluss mit lustig. An einem Silvesterabend spielten wir zusammen und tauschten dabei die Kleidung. So fuhren wir zusammen zum hafen. 

Ich hatte auch später nie so richtig verstanden, was passiert, warum ich weibliche Kleidung tragen wollte.

Auch wenn ich immer mal Vorstellungen hatte, das ich eigentlich ein Mädchen sein wollte, das Freundinnen hatte.
Es hat irgendwie nie klick bei mir gemacht.

Es gab halt noch kein Internet, keine Möglichkeit sich zu informieren und auszutauschen.

Das ging solange, bis ich mich im Grunde selbst gezwungen habe, in dem ich krank wurde. Ich stellte mich sozusagen vor die wahl, endlich richtig zu sein oder....

Als ich langsam krank wurde, dauerte es noch ein jahr, bis ich begann. Es fing mit meinem Rücken an.

Ich bekam eine Einladung zum Klassentreffen. Ehemalige Handelsschule. Erfreut habe ich zugesagt. Dann wachte ich eines morgens mit Rückenschmerzen auf. Als es nicht besser wurde, sagte ich schweren Herzens ab. Ich hatte mich schon darauf  gefreut xxxxxx wieder zusehen.


War im Ak Wandsbek für 2 Tage. Haben mir was reingespritzt, das sich um die Bandscheibe legen soll. Zuhause ging es mir gar nicht besser. Ich fuhr Heiligabend zur Notaufnahme. Den ganzen Tag war ich da, kam aber nicht dran. Erst abends. Mehr als ein Beruhigungsmittel war aber nicht drin. Aber es hat geholfen. 

Danach habe ich über die Krankenkasse eine Reha beantragt. War auch noch krank geschrieben.  Bis Post von der Krankenkasse kam. Deren medizinischer Dienst hätte entschieden, ich sei arbeitsfähig und hob trotz Antrag auf Reha die Krankschreibung auf. Hat mich so was von geärgert. Blöde aber von mir, was ich da aber noch nicht wusste, ging ich bis zum Rehabeginn arbeiten. War aber nicht lang, dann kam die Einladung zur Reha. 
In der Reha gab es nicht nur Praxis sondern auch Theorie. Unter anderem haben wir auch Tests gemacht. Bei dem einen bin ich mit Pauken und Trompeten durch gefallen. Habe danach mit der Therapeutin ein Einzel Gespräch geführt.
Dabei kam heraus, das ich durchaus seelisch krank sein könnte. Sie druckte mir eine Liste mit Ärzten aus.
Ich rief ein paar an, zog nur Nieten, das heißt keine Zeit und vergaß das ganze. Machte meine Reha weiter, danach ging ich zur Nachreha. Ich bekam ein ziehen im linken bein. Das fing schon während der Reha an. Ich ging zu verschiedenen Ärzten, liess mich sogar mit Nadeln behandeln aber nichts half. Ich ging dann zur Notaufnahme des AK Wandsbek, die nahmen mich auf. Ich war eine Woche dort, liess mich durch checken aber nichts. Körperlich war alles in Ordnung.

Dann passiert was komisches. Es war im Sommer und recht heiß. Ich war kaum zuhause, da passierte was in meinem Kopf und das heftig. Kopfschmerzen? Irgendwie mehr. 

Ich brach fast zusammen. Es tat einfach weh. Als wenn jemand in meinem Kopf alles zusammen presste.  Und es blieb, dieser Zustand. In den folgenden Tagen erinnerte ich mich an die Einzelgespräche während der reha und ich suchte meine Unterlagen und fand den Abschlussbericht. Er brachte mich dazu in den darauf folgenden Tagen nach einem Neurologen zu suchen. Fündig wurde ich in der Nähe und es dauerte auch nicht lange bis zum ersten Termin.
Im Nachhinein hätte ich mir jemand anders suchen sollen. Sie sprach wenig mit mir, zu wenig im Grunde. 
Im gleichen Haus ist auch eine Tagesklinik ansässig. Noch ein Fehler, den ich beginn, auch das wusste ich erst viel später. Ich ging zu so was wie einem tag der tür, schaute mir alles an. Ein paar Wochen später erst meldete ich mich dort. Ich kam auf eine Warteliste, sollte mich wöchentlich melden.
Irgendwann ging es dann los. Bis kurz vor Weihnachten. Das einzige, was mir Spaß machte, waren die Gespräche mit Frau Lang, der Sozialberaterin. Mit den anderen Patienten kam ich nicht so zurecht.
Warum ich krank wurde, schob ich auf den Arbeitsstress. 
Kurz vor Weihnachten wurde ich entlassen.
Noch ein Fehler, den ich beginn. Wir hatten morgens Sport und nach der Reha bin ich anschließend zun reha Zentrum gefahren und hab meine Kurse weitergemacht. Das war irgendwann zuviel Sport.


Warum es danach anfing kann ich gar nicht sagen.  Ich hab mich nicht hin gesetzt und irgendwas geplant oder was auch immer. Nichts.
Ich war in der Stadt und bei Deichmann drin.  Und sah die Handtaschen. Darunter eine in pink und so ein ähnliches Modell, wie die vom Markt in bad Segeberg.
Dieses mal habe ich sie gekauft.
Und nagellack, pink natürlich. Erst mal nur den kleinen finger lackiert.
Und so raus gegangen. Habe so Patientinnen in der tagesklinik besucht. 


Anfang 2014 
Ich fing wieder zu arbeiten an. Ging weiter zum Rehasport.

Ich fing dann wieder an Strumpfhosen​ unter der Jeans anzuziehen. Hab mir BHs gekauft und Damen-Schuhe, die neutral aussahen. 

Bin auch so zur Arbeit gegangen. Leider hat man mich irgendwann erwischt, weil der BH zu sehen war.  Auf Nachfrage hab ich zwar was gesagt aber auch das ich den Kollegen nichts sagen möchte.
Dann kam einige Zeit später das 2. Fragen der Kolleginnen. Leider, anstatt nix zu sagen, hatte ich mich dazu überreden zu lassen, allen was zu sagen.
Es wurden dann alle zusammen gerufen.

Ich habe dann erzählt,  was ich warum anziehe aber nicht genau weiß was ich bin.

Große Reaktionen kamen nicht. Vereinzelt positive

In den nächsten Wochen hatte ich mir dann weibliche Kleidung und schuhe gekauft, Röcke und t Shirts. 

War dann irgendwie ein mix zwischen Mann und Frau.

Hatte Ärger mit meiner Freundin, konnte sie gar nicht überzeugen, was ich mache. Ihre Aussage war, das sie mich liebt bis zur Operation mit mir zusammen bleiben will. Danach nicht mehr. Sie wollte keine lesbe sein. Hatte mich irgendwie getroffen, es kam zu einem Rückfall.

Im April ging es mir deshalb seelisch wieder schlechter, so das ich ein zweites mal in die Tagesklinik ging.

Hatte dann mit meinem Arzt drüber gesprochen, das ich... dort als frau hinkomme.

Hab den Mitpatienten dann in der Morgenrunde erzählt, was los war mit mir
Nur einen neuen Vornamen hatte ich noch nicht.

Bei einem Ausflug, wir haben zusammen im Schweinske gegessen, haben ich und ein paar Mitpatientinnen überlegt, wie ich heißen sollte. Wir schmissen und diverse​ Vornamen hin und her. Irgendwann blieb ich bei Alexandra hängen. Am nächsten Morgen in der Runde verkündete ich allen meine Entscheidung. Es gab keine Probleme während ich in der Tagesklinik war. 
In dieser Zeit begann ich auch mir Hilfe zu suchen. Im uke gab es keine freien Plätze, deshalb gab man mir die Telefonnr. Von Frau Dr. Lietz. Einen ersten Termin bekam ich im Oktober.
Nach ende meines Aufenthalts ging ich wieder arbeiten und machte Wiedereingliederung. 
Mit meiner Freundin war eines Wochenende Schluss. Es ging nicht mehr. Ich war nicht imstande irgendein Wort mit ihr zu reden. Ich war zu nichts fähig.

Mit den Kolleginnen fing der Ärger an. Ich zog mich immer weiblicher an. Sie beschwerten sich bei unserer Team-Leitung über mich und meine Kleidung. 
Wöchentlich wurde ich nach neben an gebeten. 

Außerhalb der Arbeit ging alles einigermaßen gut. Keine Beschwerden, Streitereien mit anderen Frauen, wenn ich  bei c und a oder anderswo Kleidung anprobierte. 
Morgens, wenn ich zur Arbeit ging, kamen mir immer massenhaft Schüler entgegen. Ich bin da immer durch bzw. vorbei gegangen. Es gab immer viel Gelächter. Aber das wurde mit der Zeit immer weniger. Heute gar nicht mehr. In der u Bahn genauso. 


Der einzige Lichtblick in dieser Zeit. Im Reha Zentrum tauchte eines Tages eine neue auf. Eines Freitags machte sie bei der Wasser-Gymnastik mit: xxxxx

Sie stand da im Wasser, ich sah sie....

Ich: Badehose und lackierte Fingernägel

Und ab ins Wasser und auf sie zu....

Hab mich ihr gleich vorgestellt.

Was sie wohl denkt, so wie ich vor ihr stehe?

Sie hält mich bestimmt für verrückt.

Bis zum Beginn des Kurses haben wir uns  nett unterhalten.

Nach dem Kurs sind wir zusammen zur bahn gegangen. Sie zur s ich zur u Bahn.

Haben wir dann immer so gemacht.

Wir haben uns angefreundet. 


Im Oktober war es dann soweit. Der erste Termin stand an. Bei Frau Dr. Lietz, die mich in Zukunft begleiten sollte. 
Sie schüttelte nur mit dem Kopf, als sie hörte, wie es bei mir mit dem Outing auf der Firma ablief, erzählte mir das es falsch war aber nun nicht mehr zu ändern sei. 
Sie gab mir eine Hausaufgabe auf. Ich sollte einen Lebenslauf schreiben. Ich hatte noch keine Ahnung, wie der aussehen, was ich schreiben sollte. 


2015

Ich ging jeden Monat zu Sitzungen zu frau Dr. Lietz. Wir sprachen über das was im Alltag geschah und auf der Arbeit. Von meiner Sozialarbeiterin, Frau lang, bekam ich Kontakt zu arinet, die mir in Gesprächen halfen, mit der Arbeit klar zu  kommen. Es gab auch eine große Runde mit mir. Fast jede Woche wurde ich von meiner vorgesetzten zum Gespräch gebeten. Es war immer das gleiche. Meine Kleidung. Angeblich zu kurz usw. Draußen war alles ok, drinnen alles falsch. Das soll jemand verstehen.

Kurze Zeit später wurde ich aufgrund von Beschwerden im rücken wieder krank. Wurde im ak st. Georg operiert. Bandscheibe. Es wurde was heraus geholt  Anschließend ging es wieder zur Reha. Ende des Jahres war mein Alltagstest eigentlich zu ende. Ich hätte mit der hrt beginnen können. Ging aber nicht. Weil Frau Doktor für 2 Monate ausfiel. 

2016

Es ging erstmal so weiter. Termine fielen aus. Aufgrund von Krankheit oder TV-Termin. Ich wollte schon die Ärztin wechseln. Hatte auch deshalb wieder beim uke angerufen. Bin aber geblieben. Ging außerdem jede Woche weiter zur Reha. 

Ich machte weiter mit mir. Lass meine haare wachsen und geh zur Friseurin. Und ins Beauty Studio. Nägel und Augenbrauen machen lassen. Alles ohne Probleme. Niemand meckert mich an. Fühle mich da gut aufgehoben.

Ich suchte das Amtsgericht auf. Abteilung Vorname Änderung. Ich wollte schon mal wissen, wie das abläuft. Hätte schon beginnen können, wollte ich aber nicht. War noch nicht bereit dafür und wollte nicht am Ende eine Absage bekommen.

Im Sommer war es endlich soweit. Es ging einen Schritt weiter. Die hrt. Ich hatte mir einen Endokrinologen in der spitalerstr. ausgesucht. Puh. Damit hatte ich 2 Jahre Alltagstest. Der Austausch der Hormone begann. Männliche raus, weibliche rein. Die weiblichen, die Östrogene darf ich bis zu meinem Tod nehmen. Ist leider nicht zu ändern. 

Ende des Jahres passierte mir mal wieder was. Ich stürzte in der U-Bahn Station Hbf. Nord die Treppen runter, knallte genau aufs knie. Ab zum Orthopäden. Wieder krank. Kein Rehasport. Erst 3 Wochen später. Aber nur langsam und umgezogen habe ich mich in der Uni Toilette. Was mir aber nicht gefiel. Auf Dauer schon gar nicht. Damit konnte ich nicht mehr an der Wassergymnastik teil nehmen. Ich hatte dann überhaupt keine Lust mehr zum Sport. 

2017

Ging alles gut mit den Hormonen. Bis ich  plötzlich eines Tages einen heftigen Kopfschmerzanfall bekam. Ich lag zwei Tage im dunkeln im Bett. Mein Endokrinologe meinte, das sei normal. Nur kriegen viele das gleich am Anfang, nicht nach drei Monaten.
Ich war auch plötzlich nah am Wasser gebaut. Musste seit dem immer wieder weinen. 

Irgendwie habe ich mich durch meinem  Treppen Unfall und deren Folgen selber runter gezogen.
Mir ging es immer schlechter. Ließ mich wieder krank schreiben und ging wieder zu meinem arzt in der Tagesklinik. Ein paar Wochen später ging es wieder in die Tagesklinik als Patientin. Ein großer Fehler, wie ich später erleben durfte. Es fing mit einem kleinen sieg an. Ich durfte in die Frauenumkleidekabine. Das Programm war wie die vorherigen das gleiche. Aber viel mehr Patienten als vor dem Umbau. 

Im April suchte ich das Amtsgericht auf. Ich wollte meinen Vorname ändern lassen. Ich besorgte alles was ich benötigte und ging wieder hin und stellte den Antrag. Nach ca 2 Wochen hatte ich schon das erste Gutachter treffen. Bis zum zweiten dauerte es leider länger. 
Bei beiden waren es lange Gespräche. Am Ende gab es aber keine Zweifel und die Zustimmung des Amtsgerichts​ für meinen Antrag. 
Danach ging es los. Nach und nach lies ich alles ändern. Vom Personalausweis bis zur Geburtsurkunde. 

Während ich auf den zweiten Gutachtertermin wartete, erkundigte ich mich bei meiner Krankenkasse, was ich für die GaOp alles benötige. Was ich hatte legte ich schon mal beiseite. Was mir an Unterlagen fehlte, besorgte ich.  Ich schaute mich im Internet um, welche Krankenhäuser in Frage kamen. Ich besorgte mir einen Termin für ein Vorgespräch im uke Hamburg. Im Oktober gab ich alles bei meiner Ärztin ab, im guten glauben, sie vervollständigt den Antrag und schickt ihn zur Krankenkasse. Mitnichten wie ich im Dezember feststellen musste. Alles noch mal von vorne. Ende des Jahres hatte ich alles zusammen und brachte alles zur Krankenkasse. Das warten begann. 

Auf der Arbeit? Naja 2 Kolleginnen haben mir die Freundschaft gekündigt, mit anderen hatte ich Stress, das ich die Türen zugeknallt habe und eine Woche nebenan im anderen Büro gearbeitet habe. Seitdem ist erst mal wieder Ruhe.

Um wieder Sport zu treiben und um neue Leute kennen zu lernen, habe ich mich nach einer Fussball Mannschaft umgesehen. Ich bekam den tipp von einem schwul lesbischen Sport verein. Fing zwar gut an, war aber nicht das richtige. Nicht die richtigen Leute. Einige Wochen später versuchte ich es mit Handball. Bekam nach 3 Trainingstagen eine Absage per mail ohne das die Trainerin richtig mit mir darüber gesprochen hat. Was sie will, was ich will. Vielleicht war es auch einfach nur der falsche Zeitpunkt. Noch zu früh.

Im August war ich zu einem modelcasting. Hat mir viel Spaß gemacht. 

Zu der Zeit habe ich angefangen, meine Wohnung aufzuräumen. Alles was ich nicht mehr gebraucht habe, habe ich weggeschmissen, habe altes gegen neues ausgetauscht. Ab Oktober, als meine Vornamens Änderung offiziell war, habe ich für meine Unterlagen neue Ordner gekauft. Als Zeichen. Als Neubeginn.

Ich fing auch mit dem Schreiben an. Merkte irgendwann, das es mir gut tat alles von der Seele zu schreiben. Gedichte, Texte, reime und Geschichten. 


2018


Mitte Januar war es endlich soweit. Der Kostenübernahme wurde zugestimmt. Vom UKE bekam ich einen OP Termin im Juni. Ganz schön lange noch bis dahin. 

Auf der Arbeit war es einigermaßen ruhig. Oberflächlich betrachtet. Ich gehe dahin, mach meine Arbeit und gehe nach Hause.

Im Juni war es endlich soweit. Es ging ins Krankenhaus. 
Ich hatte geschafft, was ich wollte. Ich wollte so stabil wie nur möglich sein, wenn ich ins Krankenhaus gehe.
Montag war es soweit Aufnahme im 
Lustig aber, meine Betreuerin und ich haben  uns beinahe verquatscht. Dann wäre ich sicherlich zu spät gekommen.
Dienstag Morgen war es dann endlich soweit.
Nach acht wurde ich abgeholt. Und los ging es.
Vorm OP Saal war es beinahe zu ende. Kein Zutritt stand an der Tür. 
Konnte ich mir nicht verkneifen.
OP fällt aus, Patientin hat kein Zutritt.
Dann wurde ich erst mal geparkt und  dann ging es zur Vorbereitung.
2 Monitore gingen nicht, erst beim 2. Katheter  ging es. Der nächste Spruch OP fällt aus, Monitor tot. Oh Patientin tot. 
Die Ärzte warteten schon auf uns. Dann bekam ich meine Narkose und war plötzlich im aufwachraum. Kurze Zeit später war ich auch schon auf meinem Zimmer. Und gar nicht lange, da kam schon Christiane. Es war ein wunder schöner Nachmittag mit ihr. 
Leider endete er nicht so gut. Bis zum Abend hab ich mich vier mal übergeben
4 Tage bin ich jetzt im Krankenhaus, 10 habe ich noch vor mir. Was ich schon sagen kann, das Personal ist immer sehr nett zu mir. 
Am Samstag der erste lange gang nach draußen. Mit Rollator.
Die erste Woche ist rum. Mir geht es den Umständen gut. Anscheinend besser als vielen anderen. Aber darauf kommt es nicht an. Nur auf mich. 
Alle wundern sich deswegen aber es soll so sein so normal wie möglich.
Das richtige wird richtig gemacht, das falsche entfernt.
Heute soll der Verband gewechselt werden. Wird wohl Nachmittag
Alles super, meine Ärztin ist zufrieden. Nix geschwollen. Schön zu hören.
Endlich mal die haare gewaschen. Sehe ganz ok aus.
Freitag der 2. Verbandswechsel und am Montag kommt der Katheter raus
Alles bestens, wenn das am Montag so weiter geht, wenn der Urin-Beutel weg ist, schrei ich 
Montag kommt der Rest weg. Bin gespannt, was dann passiert, wenn ich muss
Selbst mit Tablette hab ich wenig geschlafen 
Visite ist durch, wann es losgeht, keine Ahnung.
Gegen Mittag ging es endlich los. Katheter und Platzhalter wurden entfernt.
Alles ist raus. 
Stuhlgang und blase entleeren funktioniert ganz normal.
Dienstag Morgen, 2 Wochen nach der Operation wurde ich wieder entlassen
In der ersten Woche lag ich meist im Bett oder auf der Couch. An sitzen war nicht zu denken. Von Woche zu Woche ging es mir besser. Ich fing wieder an zu arbeiten. Bei der Kontrolle bekam ich den nächsten Termin. 

Vier Monate später war ich wieder dort. Die zweite OP stand an. Dieses mal ging es am gleichen Tag hin. Ich saß im Wartezimmer und wartete und wartete. Ich war dies mal so was von nervös. Mittags fiel die Entscheidung, Zimmer oder op. Ich hatte Glück und es ging los zum umziehen und dann ab in den einleitungsraum. Ich bekam wieder Zugang und katheter. Bei der Narkose hat es etwas gedauert bis ich einschlief und im aufwachraum wieder aufwachte. Vom Gefühl sofort aber ca.  2 Stunden waren vergangen. Ich schlief für kurze Zeit ein, wachte wieder auf. Draußen war es bereits dunkel. Gegen sechs kam ich auf das Zimmer. Es war dasselbe wie beim ersten mal. Ich ließ mir meine Tasche geben, holte mein Handy raus und meldete mich bei meinen Eltern, Katja, Christiane und Steffi. Danach schlief ich wieder ein bisschen, hörte mir den hsv im Radio an und schlief wieder. Am nächsten Tag, ein Feiertag passierte nicht viel. Ich war müde und kaputt, stand vormittags einmal auf und spätnachmittags. Donnerstag morgen kam der Verband ab. Es sah gut aus, nix passiert. Ich durfte wieder nach Hause und habe mich wieder hingelegt. Nach zwei Wochen sieht alles gut aus. Mir geht es besser als beim ersten mal. 


ASP (Ambulante Sozialpsychatrie)

Ein Jahr ist es her, das mich eine aus der Tagesklinik ehemalige Mitpatientin zum offenen Frühstück mitgenommen hat. Nach dem dritten mal hat sie mich gefragt ob ich nicht mal mit eine der Betreuer reden möchte, was ich bejaht habe. Sie sprach mit ihrer Betreuerin, die sich wegen eines Termins melden wollte. 
Sie hatte aber keine Zeit und wollte mich an jemand anders verweisen. Ich hatte jemand anders im Sinn, die zufällig in diesem Augenblick in den Raum kam. Jemand, die beim Frühstück neben mir saß und mir sehr sympathisch war. Jemand, von der ich nicht wusste ob sie Betreuerin oder Patientin war. Erst als sie rein kam, wurde es mir klar. Spontan zeigte ich auf sie. Sie hatte Zeit für mich. Wir verabredeten uns zu einem Gespräch, dem einige folgten und sie erzählte mir vom ASP und ob ich mir vorstellen konnte das zu machen. Ich konnte. Sie erklärte mir was ASP ist. Was es für Angebote gibt. Was ich machen muss. Wir machten in den folgenden Wochen den Antrag fertig. Sprachen über das was mich belastet hat. Und was mir noch bevor stand. Ende des Jahres schickten wir den Antrag ab. Im April des nächsten Jahres bekam ich einen positiven bescheid. Aus Zeitmangel war die Anhörung im Juli. Ich hätte den Termin verschieben müssen, da es mir eine Woche nach meiner Operation nicht so gut ging. Vom Gefühl her wäre es auch beinahe schief gegangen. Ich bekam am Ende Ziel Vereinbarungen an denen ich arbeite. 

Inzwischen gehe ich nach der Arbeit zu zwei Gruppen. Literatur und kochen. Beides macht mir Spaß. Auch an einigen Ausflügen habe ich sehr gerne teilgenommen und hinter her Berichte geschrieben, die im b+s Magazin veröffentlicht wurden. Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Die Angebote sind für mich eine gute Gelegenheit andere Menschen kennen zu lernen.


Ich bin froh, das ich es gemacht habe. Ich bin so froh über meine Betreuerin. Ich habe es gut mit ihr getroffen. Ich kann mich überhaupt nicht beklagen. Wahrscheinlich eher sie über mich. Sie hat es nicht leicht mit mir. Besonders mit meiner großen klappe. Ich bin da zu impulsiv, kann nicht vorher darüber nachdenken was meine Worte beim anderen auslösen. Das tut mir dann leid. Habe mir da in der Vergangenheit sicherlich das eine und andere mal die Zunge verbrannt. Sie sagt es mir auch, wenn ich mich wieder verbrenne. Auch daran muss ich arbeiten.
Sie hat mich aber toll unterstützt in der ganzen Zeit.  Ich habe mich immer gefreut, wenn wir uns zum reden getroffen haben. Ich kann mit ihr über alles reden und vertraue ihr. 


Inzwischen, wenn ich Glück habe, habe ich einen Therapieplatz - Verhaltenstherapie. Ein Gespräch hatten wir schon, das zweite folgt.....


Xxxxx

Wir lernten uns im Reha Zentrum kennen. Ich war seit einem Jahr dort. Eines Tages stand sie im Wasser-Becken um wie ich an der Wasser-Gymnastik teilzunehmen. 
Ich sah sie und ging gleich auf sie zu. In Badehose und lackierte Fingernägel. Sie muss wer weiß was gedacht haben. Ich hab mich ihr vorgestellt. Anschließend sind wir zusammen zum Bahnhof gegangen. Irgendwann hieß es, wo die eine ist, ist auch die andere. Nach meinen Übungen bin ich immer zu ihr gegangen, bis ich zur Hallengymnastik durfte. Nach dem wir beide uns über Badeanzüge unterhalten haben, kaufte ich mir einen blauen, die Badehosen waren fort an passe. Ab da war es mir irgendwann nicht mehr egal, wo ich mich umzog. Bei den Männern war es definitiv falsch. Da ich krank geschrieben war, fuhr ich Montag Vormittag immer zum Reha Zentrum um mich für die Kurse einzutragen. Da ich schon mal da war, trug ich auch xxxxx mit ein. Wir schrieben uns ab da immer vorher, ob und wann wir mit machen konnten. Sie besuchte mich im Krankenhaus als ich wegen meiner Bandscheibe dort war. Ich sprang gleich aus dem bett als sie mein Zimmer betrat.  
Eine Woche später überraschte ich Katja und alle anderen in dem ich am Freitag wieder mit machte. Es ging aber doch nicht. Einige Tage später fing meine zweite Reha an. Andere Zeiten, ich hab es aber trotzdem geschafft xxxxx zu sehen. 
Irgendwann haben wir auch Zeit nach dem Sport verbracht. Wir gingen Eis essen, zu Saturn usw. Ich begleitete sie dann immer zu ihrer bahn. Bis eines Tages jemand neues kam und sie im Auto mitnahm. Das tat erst mal weh. Ich musste wieder alleine gehen. Es zog mich tatsächlich ein Stück runter. 

Ich hatte nie den Eindruck bei xxxxx, das ich was falsches, schlechtes war. Und trotzdem gab es oft Situationen wo es für mich anders rüber kam. Ich Fragezeichen hatte, was das soll. Wie jetzt. 
Ich begleitete xxxxx ein Stück, fuhr mit ihr auch bahn, bis sie umsteigen musste. In der Bahn sah sie einen ehemaligen Kollegen, sagte zu mir das ich an Ort und Stelle bleiben sollte und ging zu diesem Kollegen. Ich war irgendwie baff, wollte schon wieder aussteigen. Blieb aber. Habe das leider so hingenommen anstatt mit ihr darüber zu reden. Während des gemeinsamen Sports bekam ich einige male Heulanfälle. Anstatt zu mir zu kommen, ging sie statt dessen zum nächsten Kurs. Auch das verstand ich nicht. Und hab wieder nicht mit ihr darüber geredet. Eines Tages vor der Wassergymnastik, im Wasser, schwamm ich auf dem rücken Bahn um Bahn. Ich kollidierte plötzlich mit jemand. Xxxxx.
Ich hörte auf zu schwimmen. Ich stand vor ihr, sie lag auf dem Wasser. Ehe mich versah, lag sie in meinen armen. Es dauerte einen Augenblick, dann wollte sie runter. Hinterher erzählte sie mir, das alle entsetzt geguckt hatten. War mir egal. Beim​ nächsten mal sagte sie mir das sie so was nicht möchte, es war ihr zu intim. Mir kamen die tränen, ich brachte kein Wort heraus. 
Das eine male stellte sie sich vor mir bzw. den Therapeuten vor die rede. 

Der Austausch der Hormone hat bei mir, glaube ich, verstärkt das ich auf Frauen stehe. Besonders auf xxxxx. Das sie verheiratet war, hat es nicht besser gemacht.  Ich kam nicht damit zurecht, das sie sich im Urlaub nicht gemeldet hat. Mal so mal so war. Einerseits sagt sie ich bin nur eine mit denen sie sport macht andrerseits erzählt sie mir alles und macht den Eindruck es wäre mehr zwischen uns. Die anderen Teilnehmer hatten mich auf dem kieker. Beschwerten sich aber nicht bei mir. Sie gingen damit zu xxxxx. Eines Tages behaupteten sie das ich Katja stalken würde. Ich war entsetzt. So was würde ich nie tun. Auch das ich niemanden außer xxxxx begrüße haben sie nur xxxxx gesagt, sie sollte es wohl mir sagen. Auch der Vorwurf stimmt so nicht. Die ich gesehen habe, habe ich auch gegrüßt. Ich bin dann erst mal an anderen Tagen hingegangen um allen aus dem weg zu gehen. War aber keine gute Idee weil ich xxxxx dadurch nicht sehen konnte. Ich hab in diesen Wochen oft wegen ihr geheult. Hab alles auf Spiel
gesetzt, in dem ich mich ihr geschrieben habe, das ich sie liebe. Sie war entsetzt. Ich hab die ganze Zeit darauf gewartet, das sie mich blockt, mir die Freundschaft kündigt. Aber nichts geschah. Beim Sport ging ich ihr aus dem weg. Wir schrieben uns aber weiter, bis heute. 

Dann kam mein größter Fehler. Ich wollte wieder an der Wasser-Gymnastik teil nehmen. Musste deshalb wieder in die Herrenkabine. Damit die Herren bescheid wissen was auf sie zukommt, habe ich sie per Zettel an der Tür informiert. Die Verwaltung nahm das zum Anlass mich deshalb raus zu schmeißen. Ich suchte mir Hilfe um dagegen anzugehen. Ließ es aber als mir klar wurde, das es mir in erster Linie darum ging yyxxx nicht zu verlieren. Was trotz allem was geschah nicht passierte. Bis heute nicht. Ich bin deshalb sehr froh.

Xxxxxxxxxx


Meine ehemalige Mitschülerin. Hab sie damals geliebt. Ich bzw. wir waren zu jung für eine Beziehung. Leider. Nach unserer Schulzeit haben wir uns aus den Augen verloren. Ich habe sie nie vergessen. Immer wieder an sie gedacht. Wollte sie wiedersehen. Versuche sie zu finden, schlugen fehl. 
Vor 5 Jahren bekam ich eine Einladung für ein Klassentreffen. Ich sagte zu, musste dann aber absagen, weil ich den ersten Bandscheibenvorfall hatte. Ich vergaß das ganze erst mal wieder. Vor ein paar Monaten fing Christiane an in mir rum zu spuken. Ich träumte von ihr. Ich hatte den Eindruck, das es ihr schlecht ging. Ich machte mir Sorgen und fing wieder an sie zu suchen. Über 2 andere Mitschülerinnen hatte ich endlich Erfolg. Ich saß eines Tages auf der Arbeit und mein Handy meldete sich. Eine Nachricht von xxxxxxx. 


Ich hatte sie endlich wieder gefunden.

Meine xxxxxxxxxx


Meine Freude war groß. Wir schrieben hin und her. Ein paar Tage später telefonierten wir beide. Einige Wochen später fuhr ich nach der Arbeit zu ihr nach Lübeck. Wir aßen und tranken was zusammen. Spät abends war ich wieder zu Hause. Paar Wochen später trafen wir uns wieder. Wir unter nahmen eine Hafenrundfahrt, spazierten durch Lübeck. 
Und wieder musste ich irgendwann nach Hause. 

Für mich war es als wenn wir gerade erst die Schule verlassen haben. Alles so vertraut. Keine 35 Jahre vergangen.

Im laufe unserer Gespräche stellten wir fest, das wir beide einen kaputten rücken haben, beide an Depression leiden, bei beiden es fast gleichzeitig begann. Auch Du hast mich nicht vergessen, auch du hast an mich gedacht. 

Unsere Liebe, alte Gefühle kamen wieder hoch. 
Es passierte, was passieren musste. Wir küssten uns. Es war wunder wunder schön.

Es durfte nicht sein, das wissen wir beide. Du bist vergeben. Liebst auch ihn. 

Ich möchte das nicht kaputt machen, sozusagen nicht zwischen euch stehen. Wenn ihr wegen mir Streit hättet, würde mir das wehtun. Das möchte ich nicht. 
Es war richtig, wie du dich entschieden hast, ich habe es von Anfang an gewusst. So soll es dann auch sein. Du hast dich entschieden. Ich weiß, das du dir das nicht leicht gemacht hast, womöglich sogar sehr schwer. Mir wäre es an deiner Stelle genauso ergangen. Deshalb möchte ich es dir nicht noch schwerer machen. Zumindest arbeite ich daran.

Wo mein Weg, bezüglich einer Partnerin, hinführt, werde ich sehen. Du bist wie eine Schwester für mich, auf die ich aufpasse, obwohl im Moment passt eher du auf mich auf. Egal was passieren wird, ich bin für dich da. 

Ich habe dich aber einfach sehr sehr gerne. Ich will auf jeden Fall auch mein eigenes Leben führen. Ich muss es nur erstmal finden.


Auch, wenn wir nicht in der gleichen Stadt wohnen, sehen wir uns regelmäßig. Wir schreiben uns oder telefonieren. Ich freue mich immer, deine Stimme zu hören, dich zu sehen. 
Wir beide können aber auch einfach mal schweigend neben einander sitzen und das zusammen sein genießen. Das macht aus unserer Freundschaft für mich was ganz besonderes. 

Wie so vieles in den letzten Jahren bei mir, sollte und konnte unser Wiedersehen nur jetzt statt finden. Nicht früher und nicht später. Der richtige Zeitpunkt für uns war jetzt. 


Egal was die Zukunft uns bringen wird, möchte ich dich nicht noch mal verlieren. 

Egal, wie weit entfernt wir sind, du bist immer bei mir.


Hört sich vielleicht komisch an , ich bin aber irgendwie davon überzeugt das es so ist:

Sollte eine von uns beiden meinen, sie müsse die andere verlassen und gehen... das wird nicht funktionieren. Sie wird früher oder später zurück kommen...




Ich stehe vor dem imaginären Grab der körperlichen Hülle von xxxxxx

Er ruhe in Frieden



Mein 4jähriger Marathon geht dem Ende zu. Ich habe die Ziel-Linie überquert. Bin endlich das was ich eigentlich schon immer war.

Eine Frau

Alexa


A new life begin


#Autorinnenleben

#Geschichten #TransGedichteAlexa 

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