Montag, 29. Juni 2020

Geschlechtsangleichende OP - ja oder nein?

2018

Irgendwann kommen wir alle zu dem Punkt, in dem es darum geht Operation ja oder nein.

Bei mir ging es irgendwie gar nicht darum ob ich mich operieren lasse, sondern nur darum  wann sie stattfindet. Ich habe  mir auch zu keinster Weise Gedanken darum gemacht ob ich sie will oder nicht, habe ich Angst usw. Nachdem ich meinen Antrag auf Vornamensänderung gestellt hatte und auf den ersten Gutachtertermin gewartet hatte, fing ich an, mich darüber zu informieren, was ich für den Antrag zur OP brauche, wo sie in Deutschland stattfindet. Ich schrieb meine Krankenkasse an und bekam die Info, was ich alles brauchte. Danach besorgte ich mir den Termin zu einem Vorgespräch im UKE Hamburg. Das Gespräch schreckte mich nicht ab. Es bestärkte mich darin, die OP an meinem Wohnort machen zu lassen, in Hamburg im UKE. 
Wer will, irgendwo im Netz kursieren Filme die den Ablauf der OP anschaulich zeigen. :) Meine Reaktion dazu war, wie gut, das ich währenddessen schlafe :). Und diese Meinung habe ich bis zum Schluss beibehalten. Egal was während der OP passiert, egal wie lange sie dauert, ich habe keinen Einfluss darauf, was passiert, ich schlafe die ganze Zeit dabei, für mich dauert das ganze dank der Narkose nur einen Wimpernschlag. Den einen Moment hier im Vorraum und dann plötzlich ist man woanders, im Aufwachraum.

Ich glaube es hat mir geholfen das ich mich nie damit beschäftigt habe, was passieren wird, was passieren kann. Mein Ziel war es, so gut wie möglich ins Krankenhaus zu kommen. So gut wie möglich im Sinne von frei von Depressionsanfällen zu sein, so stabil wie möglich. Und das habe ich geschafft. So gut, das es mir auch nach der OP gut ging  und ich weiterhin stabil war und bin. Na klar hätte auch anders kommen können. Das weiß ich.


Eigentlich schon, wenn man seinen Weg beginnt, man sollte sich bewusst sein, das das ganze kein Kinderspiel ist, kein Lego, das man mal eben wieder zurück baut. Nein. im Grunde ist es endgültig. 

Man sollte es sich, nicht so wie ich eben, ich glaube ich bin da garantiert eine Ausnahme, sehr gut überlegen ob man den Antrag zur Kostenübernahme zur OP stellt. Und wann. Geht es einem schlecht, sollte man solange wie möglich davon Abstand halten, Instabil in die OP zu gehen, ist nie gut und kann die Instabilität nach der OP nur verstärken. Man reitet sich sozusagen immer tiefer in die Depression. Egal wie sehr man sie will, lieber warten, bis es einem wieder besser geht. Und immer dran denken, ob man sie will ,entscheidet jeder selber, niemand anderes, kein Freund, Freundin, Arbeitskollegen oder oder oder.

Oder wenn man Zweifel hat, Unsicher ist, lieber die Finger davon lassen und warten, bis man sich besser fühlt, bis man sich wirklich sicher ist. Es ist auch keine Schande und geht niemand etwas an, wenn man aus Angstgründen auf die OP verzichtet. Man kann sie auch Jahre später machen lassen.

Eine solche OP ist ERNST -- kein Kinderspiel!!!



#Depression #mannzufrau #transidenität #transgender #geschlechtsangleichendeoperation

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