Montag, 29. Juni 2020

Depression weil ich nicht ich war...

2018

Kann stimmen, muss aber nicht, das weiß ich.

Ich bin aber davon überzeugt, das ich deshalb an Depression erkrankt bin, weil ich meinen Weg zum richtigen Leben, nie gegangen bin. Weil ich immer wieder verdrängt, das ich im falschen Körper gesteckt habe. Die Gnade der frühen Geburt also. Früher gab es eben kein Internet, keine viele  Medienberichte über uns. Heute hätte ich es leichter. War aber nun mal nicht so. Ich hab es immer wieder verdrängt, nie richtig ausgelebt, wenn wohl nur so halb und halb. Und deshalb hat meine Seele irgendwann gesagt so entweder machst Du es jetzt oder es passiert schlimmes.  Nachdem ich das erste Mal in einer Tagesklinik war, kam es sozusagen hoch, mein Weg begann. Und dieses mal konnte ich gar nichts verdrängen, wollte ich auch nicht, hab sozusagen losgelassen, mich drauf eingelassen und alles passierte seitdem wie es kam. Alles ging ganz einfach, sogar meine OP. Ich musste nur auf meinem Weg bleiben, Abweichungen merkte ich immer sofort, da es mir dann seelisch schlechter ging. Also wieder zurück auf den Weg. 

Ich wohne in der Nähe einer Schule, jeden Morgen kommen mir ganz viele SchülerInnen entgegen. Das hat es mir natürlich nicht gerade einfach gemacht. Aber es hat mich nicht aufgehalten. Ich bin da einfach durchgegangen. Natürlich wurde geguckt, gelacht usw. aber irgendwann wurde es immer weniger und weniger und ich habe es nicht mehr mitbekommen.

Anstatt auf vieles zu verzichten, wie z.b. Sport. habe ich weitergemacht und ggf. um mein Leben gekämpft, weil ich halt nicht in eine Männerumkleidekabine gehöre. Bei Schwierigkeiten habe ich nie aufgegeben sondern immer gekämpft, für und um mein Leben. Anstatt klein beizugeben und damit wieder meinen Weg zu verlassen. Auf meinem Weg zu bleiben, war das beste was ich machen konnte. Bis heute. 

Ob Überweisung zum Endokrinologen für die Hormoneinnahme, ob Antrag auf Vornamensänderung oder das ok für die geschlechtsangleichende Operation. Alles lief zum Glück glatt für mich. Das einzig schwere waren die langen Wartezeiten. 

Trotz Rückschläge und kleinere Tiefs lief es mit meiner Depression immer besser. Hab auch da gekämpft, das ich sie unbedingt los werden will und bin davon überzeugt, weil ich endlich meinen Weg gegangen bin, wurde es immer besser und besser und ich bin sie bald endgültig los. Sie hat ja keinen Grund mehr zu bleiben, da ich endlich Frau bin und nicht mehr der falsche Mann.



#Depression #mannzufrau #transidenität #transgender #geschlechtsangleichendeoperation




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